Datum/Zeit
Date(s) - 15.11.2023
19:00 - 21:00
Kategorien Keine Kategorien
„ich staune jedesmal neu, wenn ich bemerke, daß jemand kein kommunist ist. der kommunismus liegt so auf der hand! aber vielleicht haben die anderen keine hand?“
1986 begann Ronald M. Schernikau sein Studium am Leipziger Institut für Literatur „Johannes R. Becher“. Er kehrte in den Sozialismus zurück, als „ein ddrbürger der einen westberliner spielt der einen ddrbürger spielt“, wie er in seiner Abschlussarbeit „die tage in l. – darüber, daß die ddr und die brd sich niemals verständigen können, geschweige mittels ihrer literatur“ schrieb. Schernikau war bekennend Kommunist, bekennend schwul und bekennend Autor. Als er 1991 an Aids starb, folgte dem Sozialismus in Europa ein literarisches Ausnahmetalent nach, das noch in der Niederlage die Klarsicht behielt, auf das „Maß an Unterwerfung“ hinzuweisen, „die der Westen jedem Einzelnen seiner Bewohner abverlangt“ – und dabei den Kopf nicht sinken ließ, denn „eine Niederlage ist eine Niederlage, das sind Angelegenheiten bloß eines Jahrhunderts.“
Sich an Schernikaus Leben und Werk annähernd, wollen wir uns an diesem Abend besonders der „tage in l.“ widmen. Für all jene, die Schernikau lieben und jene, die es danach werden. Eintritt frei. Getränke gegen Spende.
Mittwoch, 15.11.2023
19 Uhr
Bürgerverein Messemagistrale
Straße des 18. Oktober 10a
04103 Leipzig
Eine Veranstaltung von DKP Leipzig und SDAJ Leipzig
Im Kalender speichern