Wuppertal: “Wie der Kolonialismus den Globalen Süden unterentwickelte”

Datum/Zeit
Date(s) - 20.01.2024
13:30 - 17:30

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„Die Entdeckung der Gold- und Silberländer in Amerika, die Ausrottung, Versklavung und Vergrabung der eingebornen Bevölkerung in die Bergwerke, die beginnende Eroberung und Ausplünderung von Ostindien, die Verwandlung von Afrika in ein Geheg zur Handelsjagd auf Schwarzhäute, bezeichnen die Morgenröte der kapitalistischen Produktionsära.“
(Karl Marx: Das Kapital. MEW 23, 1867, S. 779)

Dazu sind 2 Vorträge vorgesehen:

Afrikas Katastrophe, Europas Morgenröte

Als die ersten Europäer Mitte des 15. Jahrhunderts die Küste Westafrikas entlang segelten, stießen sie auf sagenhaft wohlhabende Reiche und blühende Kulturen. Sie waren den ihren ebenbürtig – mindestens.

500 Jahre später entließen die europäischen Kolonialmächte Afrika in die formale Unabhängigkeit. Die meisten Staaten Afrikas gehören seitdem zu den ärmsten Ländern der Welt. Von den Folgen von Sklaverei und Kolonialismus haben sie sich noch immer nicht erholt.

Dennoch hat sich das Narrativ von der „zivilisatorischen Funktion“ des Kolonialismus bis heute gehalten, bis in linke Kreise. Heute „Partnerschaft auf Augenhöhe“ genannt, feiert die Idee der Kolonialherrschaft als „humanitärer Dauerintervention“ gar fröhliches Comeback.

Wie Europa Afrika mittels Sklavenhandel und Kolonialisierung zerstörte, wie Europa davon profitierte und weshalb es heute wieder meint, die Menschheit durch sein ‚Zivilisationsmodell‘ beglücken zu können, analysiert unser Mitglied Valentin Zill in seinem Vortrag.

Valentin Zill hat Ethnologie, Soziologie und Afrikanistik mit den regionalen Schwerpunkten frankophones Westafrika und Äthiopien studiert und arbeitet als Redakteur bei der Wochenzeitung unsere zeit (UZ).

Siedlerkolonialismus, Apartheid und Genozid

Mit der Debatte über Erscheinungsformen des Kolonialismus, die durch Israels Krieg gegen die die palästinensische Bevölkerung des Gaza-Gebiets brennende Aktualität bekommen hat, wird sich unser Vorstandsmitglied Arnold Schölzel beschäftigen.

Den Philosophen Arnold Schölzel werden viele unserer Mitglieder als regelmäßigen Autor der Tageszeitung junge Welt (jW) und deren langjährigen Chefredakteur kennen; er arbeitet jetzt, im Rentenalter, u.a. als verantwortlicher Redakteur der Monatszeitschrift Rotfuchs und schreibt auch für die UZ.

Diese beiden Vorträge ergänzt die Schauspielerin und Sängerin Christa Weber mit einer zu unserem Generalthema passenden Auswahl von Liedern und Gedichten.

Veranstalter: Marx-Engels-Stiftung

Alte Feuerwache
Gathe 6
Wuppertal


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