Innerhalb von zwei Wochen sind in Düsseldorf fünf Menschen ertrunken. Am letzten Juniwochenende – es war heiß – waren es bundesweit 15. Düsseldorf und weitere Städte am Rhein reagieren mit einem Badeverbot im Rhein – und drohen mit Bußgeldern in dreistelligem Bereich.
Problemlösung geht anders. Die Rettungsschwimmer vom DLRG wissen das: „Stehen uns weniger Schwimmbäder zur Verfügung, suchen die Menschen anderswo Abkühlung und Erholung.“ Nämlich in Flüssen und Seen, wo die meisten Badeunfälle passieren. Nach Angaben des DLRG sind in den vergangenen 25 Jahren Hunderte Bäder geschlossen worden. Tendenz steigend, denn das Gros der Bäder ist marode. Laut einer Umfrage unter Kommunen sind jedes sechste Freibad und jedes siebte Hallenbad innerhalb der nächsten drei Jahre von der Schließung bedroht. Hinzu kommt Personalmangel. Es fehlen rund 3.000 Fachkräfte. Das führt zu zwischenzeitlichen Schließungen oder verkürzten Öffnungszeiten und der Einstellung von ungelernten Saisonkräften.
Gretchenfrage: Wo lernen unsere Kinder schwimmen? Nach letzten Erhebungen können es 20 Prozent der Grundschüler schlicht nicht. Die Zahl hat sich in den letzten fünf Jahren verdoppelt.
Die Bäderallianz, ein bundesweiter Zusammenschluss aus Verbänden rund um das Badewesen, fordert vom Bund eine Milliarde Euro für Sanierungen jährlich. Peanuts im Vergleich zu den Rüstungsausgaben. Auch von dem groß gefeierten Investitionspaket von 500 Milliarden wird in den Bädern nichts ankommen. Schwimmbäder sind weder gewinnbringend, noch dienen sie Militarisierung und „Kriegstüchtigkeit“ – allenfalls bei der Ausbildung von Kampftauchern.
Deshalb, liebe Schwimmerinnen und Schwimmer: Am 1. September für Frieden und Abrüstung auf die Straße und am 3. Oktober nach Stuttgart und Berlin!