Kriegswirtschaft als alternatives Geschäftsmodell

Deindustrialisierung und Gegenkonversion

Der folgende Beitrag ist eine Ausarbeitung des Referats, das Ulf Immelt auf der dritten Gewerkschaftskonferenz für den Frieden, die am 11. und 12. Juli in Salzgitter stattfand, gehalten hat. Dieser wird im September in einem Sammelband zur Konferenz erscheinen, der unter dem Titel „Gewerkschaften in der Zeitenwende – Was tun gegen Umverteilung nach oben, massive Angriffe auf den Sozialstaat, die Militarisierung des Alltags und den Rüstungswahnsinn?“ im VSA-Verlag erscheinen wird. Wir bedanken uns für die Genehmigung zum Vorabdruck.

Die Auswirkungen von Krieg und Krise werden auch auf dem Arbeitsmarkt immer sichtbarer. Steigende Arbeitslosenzahlen sind das Ergebnis eines massiven Stellenabbaus in der Industrie. Gleichzeitig schielt die Kapitalseite auf die riesigen Profite, die neuerdings mit der Rüstungsproduktion möglich sind. Dabei zeichnet sich ab: Unter dem Druck von Transformation, Krise und Deindustrialisierung wird der Übergang zur Kriegswirtschaft zu einem neuen, lukrativen Geschäftsfeld.

Steigende Arbeitslosenzahlen

Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist im dritten Jahr in Folge gestiegen. Nachdem die Quote seit 2017 im Jahresdurchschnitt konstant unter 6 Prozent lag, hat sie im vergangenen Jahr erstmals wieder diese Marke überschritten. Im Januar und Februar dieses Jahres ist sie auf 6,4 Prozent gestiegen. Auch die sogenannte „Frühjahrsbelebung“ hat nicht zu einer wirklichen Entspannung des Arbeitsmarktes beigetragen.

Besonders in der Industrie bauen zahlreiche Unternehmen Stellen ab. Allein bei ZF, Continental, Thyssenkrupp Steel und Volkswagen stehen in den kommenden Jahren rund 70.000 Jobs auf der Kippe. Schaeffler, Porsche, Bosch und Ford planen ebenfalls, tausende Stellen zu streichen. „Da gehen im Moment mehr als 10.000 Jobs pro Monat verloren“, beschrieb Enzo Weber, Wissenschaftler am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg, die Entwicklung in einem sehenswerten Bericht der ARD-Finanzredaktion.

Zahlen des Statistischen Bundesamts machen die Dimension der Arbeitsplatzvernichtung der letzten Jahre deutlich. Demnach ist die Zahl der Beschäftigten in der Industrie hierzulande von 7,53 Millionen 2019 um 330.000 auf rund 7,22 Millionen 2024 gesunken. Und der Stellenabbau schreitet immer schneller voran. Statistiken der Bundesagentur für Arbeit zeigen, dass in der Industrie im Dezember 2024 im Jahresvergleich 105.000 Jobs abgebaut wurden. Im Januar 2025 waren es bereits 121.000 und im Februar 125.000 Jobs. Zum Vergleich: Im Februar 2024 hatte die Zahl der Industriearbeitsplätze im Vergleich zum Vorjahr „nur“ um 32.000 abgenommen.

Prognosen, die auch durch eine im Februar veröffentlichte Studie der Unternehmensberatung Ernst & Young bestätigt werden. Demnach wurden allein 2024 rund 70.000 Industriearbeitsplätze abgebaut. Weitere 100.000 dürften im laufenden Jahr hinzukommen. Neben den Elektrotechnik- und Maschinenbau-Unternehmen ist vor allem die Automobil- und Zulieferindustrie betroffen. Allein bei den Autobauern wird sich der Stellenabbau im laufenden Jahr auf rund 40.000 Stellen verdoppeln, so die Prognose der Studie. Und laut einer Umfrage unter Betriebsräten des IG-Metall-Bezirks Mitte droht allein in der Metall- und Elektroindustrie der Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Thüringen der Verlust von mindestens 14.100 Jobs.

Anhaltender Trend

Diese Tendenz bestätigt ausgerechnet die neueste Konjunkturumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Demnach planen 38 Prozent der Unternehmen – über alle Wirtschaftszweige hinweg –, Personal abzubauen. Nur 17 Prozent wollen perspektivisch mehr Mitarbeiter einstellen. Noch gravierender ist der Arbeitsplatzabbau in der Industrie. Hier steht bei 44 Prozent der befragten Unternehmen Stellenabbau auf der Agenda. Gerade einmal 14 Prozent planen Neueinstellungen.

„Damit dürfte sich der bereits seit geraumer Zeit sichtbare Beschäftigungsabbau im deutschen Verarbeitenden Gewerbe auch im neuen Jahr fortsetzen“, prognostiziert die IW-Studie. Diese Tendenz wird auch durch eine Untersuchung des Münchner ifo-Instituts indirekt bestätigt. Demnach klagten im Januar 2025 nur noch rund 18 Prozent aller Industrieunternehmen über einen Mangel an Fachkräften. Im dritten Quartal 2022 lag die Zahl noch bei 44,5 Prozent.

Als Ursache für diese Deindustrialisierungswelle müssen neben dem Wirtschaftskrieg und den teuren Energiekosten infolge der Sanktionspolitik gravierende Veränderungen in der Produktionsweise, die als Transformation der Wirtschaft bezeichnet werden, herhalten. Hinter diesem vermeintlichen Sachzwang verbergen sich Prozesse wie Digitalisierung, Dekarbonisierung und zunehmende Internationalisierung von Produktions- und Wertschöpfungsketten.

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Kolleginnen und Kollegen, die es nicht normal finden, dass immer mehr Betriebe ihr Heil in der Rüstungsproduktion suchen – mehr davon ist besser für uns alle! (Foto: Jochen Vogler/r-mediabase.eu)

In der Folge verlieren alte Industrien an Bedeutung oder verschwinden ganz. Gleichzeitig entstehen mit Digitalkonzernen wie Google, Facebook oder Amazon neue Schlüsselindustrien. Daten werden zu einer ökonomisch immer bedeutenderen Ware und sind längst Schmiermittel kapitalistischer Akkumulation. Um mit dieser Entwicklung Schritt zu halten, stellen sich auch die heimischen Konzerne wie Continental, Bosch, Opel oder VW neu auf. Sie werden selbst zu Digitalkonzernen. Investitionen fließen verstärkt in die Entwicklungsabteilungen und den IT-Bereich, während in den Produktionshallen massiv Stellen abgebaut werden. Der Umstieg auf Elektromobilität und Wasserstofftechnologien verstärkt diesen Trend.

Neuaufteilung der Märkte

Mit den Veränderungen in der Produktionsweise entstehen neue Märkte, und die Konkurrenz bei deren Neuaufteilung nimmt zu – bis hin zu offen militärischen Auseinandersetzungen. Es verwundert daher nicht, dass staatliche Investitionsprogramme von den heimischen Konzernen nicht nur begrüßt, sondern offensiv eingefordert werden. Denn eine gut ausgebaute, mit öffentlichen Mitteln finanzierte Infrastruktur und Grundlagenforschung sowie ein hochgerüsteter Militärapparat sind entscheidende Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz aus Übersee.

Infolge der beschriebenen Veränderungen werden auch die Arbeitsbedingungen der Lohnabhängigen neu ausgehandelt. Unter günstigeren Kräfteverhältnissen zwischen Kapital und Arbeit könnte der technische Fortschritt dazu genutzt werden, Arbeitszeit zu verkürzen und Arbeit zu humanisieren. Unter kapitalistischen Vorzeichen besteht jedoch die Gefahr – so, wie wir es gerade erleben –, dass zahlreiche Jobs vernichtet werden.

Das IAB kommt zu dem Ergebnis, dass inzwischen jeder vierte sozialversicherungspflichtige Arbeitsplatz in Deutschland durch einen Computer oder eine computergesteuerte Maschine ersetzt werden könnte. In absoluten Zahlen sind 7,9 Millionen Kolleginnen und Kollegen von dieser Entwicklung betroffen. Und die Substituierbarkeitspotenziale, so der wissenschaftliche Fachbegriff, haben in relativ kurzer Zeit massiv zugenommen. Noch 2013 betrug das Substituierbarkeitspotenzial 4,4 Millionen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze.

In der Konsequenz wird es zu großen Verschiebungen innerhalb der Branchen- und Berufsstrukturen kommen. Dies kann Folgen für die Qualität der Jobs haben. Der Anteil tarifgebundener und mitbestimmter Arbeitsplätze kann zurückgehen. An ihre Stelle treten prekäre Arbeitsverhältnisse. Denn entgegen der landläufigen Meinung, dass vor allem Helfertätigkeiten infolge der Digitalisierung wegfallen, geht die Wissenschaft davon aus, dass im besonderen Maße Facharbeiter von dieser Entwicklung betroffen sein werden. Das festgestellte hohe Substituierbarkeitspotenzial bei Facharbeitern, insbesondere im produzierenden Gewerbe, birgt die Gefahr, dass die stärksten Bataillone gewerkschaftlicher Gegenmacht im hohen Maße wegrationalisiert werden. Eine solche Schwächung insbesondere im Organisationsbereich der IG Metall würde die Kräfteverhältnisse zwischen Kapital und Arbeit im Betrieb und in der Gesellschaft weiter zugunsten des Kapitals verschieben.

Aufrüstung als neues Geschäftsfeld

Während die Gewerkschaften noch für den Erhalt industrieller Arbeitsplätze und Standortgarantien kämpfen, ist die Kapitalseite längst einen Schritt weiter und hat Aufrüstung und Übergang zur Kriegswirtschaft als ein alternatives Geschäftsmodell entdeckt. Dies scheint zumindest für bestimmte Kapitalfraktionen eine reale Option zu sein. Wie sonst soll man die jüngsten Äußerungen aus dem IW interpretieren? „Nur von Diskussionen über erhöhte Verteidigungsausgaben haben die Hersteller nicht viel. Jetzt müssen die Rüstungsausgaben schnell und deutlich erhöht werden. Die Industrie benötigt langfristige Perspektiven, die mit Bestellungen unterlegt sind“, so Klaus-Heiner Röhl. Er ist Rüstungsexperte am IW und bezieht sich auf das neue, mehrere hundert Milliarden Euro schwere Aufrüstungsprogramm, das noch der alte, längst abgewählte Bundestag beschlossen hat.

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Sichtbare Vorfreude auf Krieg und Profit: NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst und Rheinmetall-Chef Armin Papperger beim Pressetermin zum Bauabschluss der neuen Fertigungsanlage von Rheinmetall Aviation Services in Weeze. (Foto: Rheinmetall)

Es sei mehr Tempo bei der Beschaffung notwendig, aber auch bei Strukturreformen zur Vergrößerung der Bundeswehr. Außerdem müssten die Kapazitäten ausgeweitet werden durch Einbeziehung bislang ziviler Industriebetriebe oder Neuerrichtung von Produktionsstätten, so Röhl im Frühjahr dieses Jahres. Denn Rüstung bestehe schon lange nicht mehr nur aus Panzern und Kampfjets. Eine vergrößerte Bundeswehr benötige auch mehr Lkws und leicht gepanzerte Geländefahrzeuge, die die Autoindustrie zügig liefern könnte. Insbesondere der Branchenführer Rheinmetall habe aufgrund vieler internationaler Zukäufe und einer unterausgelasteten Automobilzuliefersparte beste Möglichkeiten, die Produktion noch weiter zu steigern, meint Röhl.

Auch der Bundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie sieht großes Potenzial in der Autoindustrie. Aktuell böten freiwerdende Ressourcen in der Automobil- und Automobilzulieferindustrie in Deutschland besondere Chancen für einen schnellen Aufbau von Rüstungskapazitäten, insbesondere im Bereich größerer Serien, so deren Hauptgeschäftsführer Hans Christoph Atzpodien. „Anstatt einen volkswirtschaftlichen Schaden durch den Abschwung der Auto-Konjunktur zu beklagen, sollten wir versuchen, Produktionseinrichtungen und vor allem Fachkräfte aus dem Automobilsektor möglichst verträglich in den Defence-Bereich zu überführen“, wirbt Atzpodien bei den Gewerkschaften für die anstehende Kriegswirtschaft.

Gegenkonversion konkret

So wurde beispielsweise Kolleginnen und Kollegen aus dem Continental-Bremsenwerk in Gifhorn von Rheinmetall ein Wechsel in eine Munitionsfabrik angeboten. Auch Hensoldt schielt auf Beschäftigte von Continental und Bosch, deren Jobs von Rationalisierung bedroht sind. „Wir profitieren von den Schwierigkeiten der Autoindustrie.“ Man könnte gewisse Komponenten per Auftragsfertigung von bisher auf die Autobranche spezialisierten Firmen herstellen lassen“, so Oliver Dörre, der Vorstandsvorsitzende des in Bayern ansässigen Rüstungsunternehmens. Und auch das Management des Renk-Konzerns freut sich, dass Ingenieure künftig Getriebe für Militär- statt für Zivilfahrzeuge konstruieren werden. Und der deutsch-französische Panzerbauer KNDS hatte zuletzt das vor dem Aus stehende Werk des Bahntechnik-Konzerns Alstom in Görlitz übernommen. Dort will er gut die Hälfte der 700 Mitarbeiter weiterbeschäftigen. Für wie viele der knapp acht Millionen in der Industrie beschäftigten Kolleginnen und Kollegen ein Jobwechsel in ein Rüstungsunternehmen eine reale Perspektive darstellt, bleibt jedoch schon aufgrund der Dimensionen abzuwarten. Aktuell sind nach Zahlen des IW bei den Endherstellern wie Rheinmetall, KNDS, TKMS oder Diehl circa 60.000 Menschen an deutschen Standorten beschäftigt. Einschließlich der Zulieferer kommt das arbeitgebernahe Institut auf rund 150.000 Beschäftigte in der Branche.

3318 19 Anstoss Grafik a - Deindustrialisierung und Gegenkonversion - 3. Gewerkschaftskonferenz für den Frieden, Arm und Reich, Deindustrialisierung, Militarisierung, Rüstungswahn, Sozialstaat - Politik

Wachstumspotenzial gibt es laut den sogenannten Rüstungsexperten darüber hinaus bei Unternehmen, die zu künstlicher Intelligenz und elektronischer Kriegsführung forschen. „Es gibt einige kleinere Unternehmen, wie zum Beispiel Helsing aus München, die im Bereich der Cybersicherheit und der elektronischen Kriegsführung auch immer stärker gefragt sind“, argumentierte kürzlich Aylin Matlé, die für die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik zu „Sicherheit und Verteidigung“ forscht.

Das Kieler Institut für Weltwirtschaft geht davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der Europäischen Union um 0,9 bis 1,5 Prozent im Jahr steigen könnte. Dafür müssten die EU-Staaten ihre Militärausgaben vom NATO-Ziel von 2 Prozent auf 3,5 Prozent des BIP anheben und von überwiegend US-amerikanischen auf heimische Hightech-Waffen umsteigen.

Angesichts eines solchen beispiellosen Auftragsbooms prognostizierte Rheinmetall-Chef Armin Papperger jüngst in der „WirtschaftsWoche“ für sein Unternehmen „ein Potenzial zwischen 300 und 400 Milliarden Euro bis zum Jahr 2030“. Aber auch anderen deutschen Rüstungsfirmen wie dem Getriebefabrikanten Renk, dem Lenkflugkörper-Hersteller Diehl oder dem Panzerbauer KNDS winken stattliche Gewinne.

Krieg – eine Frage des Profits

Damit solche Profite langfristig realisiert werden können, ist es mit Aufrüstung allein nicht getan. Um die Nachfrage nach Rüstungsgütern dauerhaft sicherzustellen, müssen diese auch in Kriegen verbraucht werden. Das hat auch der politische Überbau verstanden. Doch nur wenige sprechen es so deutlich aus wie der ehemalige BND-Chef Bruno Kahl, der in einem Interview in der „Deutschen Welle“ erklärte, dass ein Kriegsende in der Ukraine vor dem Ende des laufenden Jahrzehnts nicht wünschenswert sei. Manche mögen schockiert sein über den unmissverständlichen Ruf aus dem Staatsapparat nach Fortsetzung des tausendfachen Mordens. Andere berufen sich schlicht auf das in „unserem“ Wirtschaftssystem garantierte Recht auf „unternehmerische Freiheit“.

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Futter für den Friedenskampf
Auf der Gewerkschaftskonferenz für den Frieden wurde zwei neue Materialien vorgestellt

Zwei Materialien wurden auf der dritten Gewerkschaftskonferenz für den Frieden in Salzgitter vorgelegt. Der „Verein demokratischer Ärzt*innen“ (vdää) hat eine 80 Seiten umfassende Broschüre gegen die Militarisierung des Gesundheitswesens herausgegeben, die den Titel trägt: „Wir werden euch nicht helfen können“. Der vdää ist ein ärztlicher Berufsverband, der sich als kritische und progressive Alternative zu standespolitisch wirkenden Ärzteverbänden versteht, und wirkt gemeinsam mit ver.di im Bündnis „Krankenhaus statt Fabrik“ mit. In seiner Broschüre gegen die Militarisierung dokumentiert der vdää ein eigenes Argumentationspapier: „Militarisierung ist Politik gegen die eigene Bevölkerung“. Weitere Beiträge befassen sich mit Themen wie „Zeitenwende in den Krankenhäusern“ (Annebirth Steinmann und Karen Spannenkrebs), „Wird der Sozialstaat kaputtgerüstet?“ (Hans-Ulrich Deppe), „Kein Gesetz – aber jede Menge Mindsetting: Zum aktuellen Stand der Militarisierung des Gesundheitswesens“ (Bernhard Winter) und „Weichenstellung in Richtung Kriegswirtschaft“ (Ulrike Eifler).

Das zweite Material, das in Salzgitter vorgestellt wurde, ist eine Zusammenstellung Friedenspolitischer Gewerkschaftsbeschlüsse. Auf 28 Seiten sind hier die aktuellen gewerkschaftlichen Beschlüsse gegen Wehrpflicht, Aufrüstung und Unterstützung des Krieges in Gaza, gegen die Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland sowie grundsätzliche friedenspolitische Beschlüsse aus den DGB-Gewerkschaften zusammengestellt.

„Diese Sammlung gewerkschaftlicher Friedensbeschlüsse soll unterstützen beim Verteidigen der friedenspolitischen Programmatik und Beschlusslage unserer Gewerkschaften“, heißt es im Vorwort des Herausgeberkreises, zu dem unter anderem Anne Rieger, Christa Hourani und Ulrike Eifler gehören.

Die verdi-Broschüre „Wir werden euch nicht helfen können“ ist hier erhältlich.

Die Handreichung „Friedenspolitische Gewerkschaftsbeschlüsse“ ist online abrufbar.

Ulrike Eifler (Hrsg.)
Gewerkschaften in der Zeitenwende – Was tun gegen Umverteilung nach oben, massive Angriffe auf den Sozialstaat, die Militarisierung des Alltags und den Rüstungswahnsinn?
VSA: Verlag, 144 Seiten, 12,80 Euro
Erscheint voraussichtlich im September 2025

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"Deindustrialisierung und Gegenkonversion", UZ vom 15. August 2025



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