„Wir haben einen Haufen zu bieten“

Nicht nur in Hamburg, auch in vielen anderen Städten gab es am vergangenen Sonntag Veranstaltungen, Gegenproteste und Repressionen zum „Nationalen Veteranentag“ der Bundeswehr. In Berlin demonstrierten am Vormittag etwa 100 Menschen unter dem Motto „Veteranen gegen Krieg“. Am Nachmittag gingen nach Medienberichten rund 300 Demonstranten mit der Parole „Wir feiern eure Kriege nicht“ auf die Straße. Laut Polizei kam es zu zehn Festnahmen, unter anderem wegen des Zeigens von „verbotenen Symbolen“. Explizit genannt wurde eine „Hirak-Faust“, die Zeichnung einer Faust in den Farben Palästinas, die als Kennzeichen des verbotenen Gefangenenhilfswerks Samidoun interpretiert wurde. Vor der Bremer Bürgerschaft wurde eine Kunstaktion des Bremer Friedensforums unter dem Motto „Wir haben einen Haufen zu bieten“ ohne Begründung von der Polizei geräumt (siehe Foto). Während den ehemaligen Soldaten der Bundeswehr, die in den vergangenen Jahrzehnten an zahlreichen Kriegseinsätzen beteiligt waren, gehuldigt wurde, wurde im Osten der Republik über die Nichtanerkennung des Veteranenstatus ehemaliger NVA-Soldaten diskutiert. „Die NVA ist eine sozialistische Klassen- und Parteiarmee gewesen, in den Warschauer Pakt integriert, in ihrem Selbstverständnis eng an der Staatsideologie der DDR orientiert. Das wird bei uns in Deutschland offiziell als nicht traditionswürdig erachtet“, so der stellvertretende Bundesvorsitzende des Bundeswehrverbands, Marcel Bohnert, gegenüber dem Mitteldeutschen Rundfunk. Die Nationale Volksarmee, die nie einen Krieg geführt hat, stehe nicht in der „Traditionslinie der Bundeswehr“, berichtete mdr.de zutreffend.

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"„Wir haben einen Haufen zu bieten“", UZ vom 20. Juni 2025



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