Der Sportartikel-Konzern Adidas schert aus der Tarifbindung aus. Ab dem 1. September werden für die 8.000 Beschäftigten des Konzerns keine neuen Tarifabschlüsse mehr gelten. Für alle neu eingestellten Beschäftigten gelten dann gar keine Tarifverträge.
Die stellvertretende Vorsitzende der IG BCE, Birgit Biermann, kritisierte den Konzern für diesen Schritt: „Die Beschäftigten sind bei der Entwicklung ihrer Löhne und Arbeitsbedingungen künftig komplett dem Willen ihres Managements ausgesetzt. Das werden wir nicht akzeptieren.“
Adidas begründet den Austritt aus der Tarifbindung in einem Schreiben an die Belegschaft mit der aktuellen Tarifforderung der IG BCE. Für die Beschäftigten im Flächentarifvertrag der Sportartikel- und Schuhindustrie fordert die Gewerkschaft eine Lohnerhöhung von 7 Prozent, einen Vorteil für Mitglieder der IGBCE und die Ausweitung der Tarifbindung auf höhere Entgeltgruppen. Dagegen wehrt sich der Konzern.
Dabei geht es unter anderem um die Bezahlung von Überstunden. Biermann sagte dazu, dass Überstunden bezahlt werden müssten. Auch die Forderung der IG BCE nach einem exklusiven Tarifvorteil für Gewerkschaftsmitglieder führt die Adidas-Spitze als Argument für den Austritt aus der Tarifgemeinschaft an.