„Kinder mit Maschinen- und Sturmgewehren im Anschlag: Das sind die beschämenden Bilder, die uns am 28. Juni vom ‚Tag der Bundeswehr‘ im niedersächsischen Bückeburg erreichten“, erklärte das Bündnis „Unter 18 nie – Keine Minderjährigen in der Bundeswehr“ am vergangenen Sonntag. Ein Skandal, der keineswegs neu sei. 2016 habe das Verteidigungsministerium auf ähnliche Bilder vom „Tag der Bundeswehr“ allerdings mit einem Verbot dieser Praxis reagiert. „Das wussten auch die Soldaten am Samstag in Bückeburg am Waffenstand auf dem Heeresflugplatz“, so das Bündnis. Die Soldaten hätten die Kinder zwar darauf aufmerksam gemacht, den Zugriff zu den Waffen aber kaum verhindert.
Das Bündnis aus Kinderrechts- und Friedensorganisationen, Gewerkschaften und Kirchen kritisiert seit Langem die Werbe- und Rekrutierungspraxis der Armee: „Die Bundeswehr hat im vergangenen Jahr über 2.200 Minderjährige an Waffen ausgebildet“, erklärte Alina Ferdinand vom Bündnis. Dies stehe der UN-Kinderrechtskonvention entgegen: „Die Vereinten Nationen fordern von Deutschland bereits seit 2014 eine Anhebung des Rekrutierungsalters sowie ein Ende der Armeewerbung an Schulen.“
Nach dem erneuten Vorfall in Bückeburg fordert „Unter 18 nie“ Konsequenzen: „Kleinwaffen sollten nicht mehr ausgestellt werden, und auch eine Werbung mit anderen Waffensystemen sollte nicht mehr stattfinden.“ Anscheinend fielen gerade alle Schranken für die Aufrüstung und die Militarisierung mache auch vor den Kleinsten keinen Halt mehr. Hier seien nun alle gefragt, zu protestieren.