In der Kirdorf-Siedlung im Dortmunder Stadtteil Eving erinnert seit dem 21. Juli eine Stele an die Rolle des Industriellen Emil Kirdorf (1847 bis 1938) als Wegbereiter des Faschismus. Der Weg dahin dauerte 14 Jahre. Auf Drängen der VVN-BdA hatte die Bezirksvertretung 2011 einstimmig beschlossen eine solche Stele aufzustellen und dafür 10.000 Euro bereitgestellt. Dann passierte lange nichts. Anfragen der Grüne und der VVN-BdA blieben unbeantwortet. „Warum es 14 Jahre dauerte, den Beschluss umzusetzen, kann nur als Mischung aus Schildbürgerstreich und skandalöser Frechheit, verbunden mit Geschichtsklitterung, bezeichnet werden“, erklärte ein Sprecher der VVN-BdA. Er stellte auch einen Zusammenhang her zur Umgestaltung der Dortmunder Gedenkstätte Steinwache, wo eine Bewertung von Kirdorf ebenso verschwand wie der gesamte Raum mit dem Titel „Die Schwerindustrie setzt auf Hitler“. Immerhin, gezeichnet von der Stadt Dortmund ist nun in Dortmund-Eving auf einer Stele zu lesen: „Emil Kirdorf war politisch ein Reaktionär (…) Er war von Beginn an ein entschiedener Gegner der Weimarer Republik und betätigte sich deshalb früh und aktiv als Förderer des Aufstiegs Adolf Hitlers. Von 1927 bis zu seinem Tode war er mit Unterbrechungen Mitglied der NSDAP.“ Eine Nachlese zu der Geschichte gibt es im UZ-Blog.
Kirdorf, ein Wegbereiter
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"Kirdorf, ein Wegbereiter", UZ vom 15. August 2025
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