Bundesgesundheitsministerin Nina Warken will laut Medienberichten den Bundes-Klinikatlas abschaffen. Ihr Amtsvorgänger Karl Lauterbach hatte diesen in seiner Amtszeit eingeführt. Der Klinikatlas war Mitte Mai 2024 online gegangen und soll Informationen über Angebote und geleistete Qualität der rund 1.700 deutschen Kliniken zur Verfügung stellen. Es handelt sich um eine interaktive Suchmaschine mit Daten zu Behandlungsmöglichkeiten, Fallzahlen, Zertifikaten, Personalausstattung und ausgewählten Qualitätsindikatoren. Formuliertes Ziel des Bundesgesundheitsministeriums war, eine informierte Entscheidung über die Auswahl eines geeigneten Krankenhauses ohne spezielle Vorkenntnisse zu ermöglichen. Nach Kritik von Klinikträgern und Fachverbänden wurde der Atlas überarbeitet. Aktuell sind dort nur noch Informationen zu rund 25 Eingriffen zu finden. Und die Kritik hält an: Die Daten seien unvollständig und für Laien kaum verständlich dargestellt.
Auch zur Krankenhausreform, die Lauterbach auf den Weg gebracht hatte, äußerte sich Warken. Die Bundesgesundheitsministerin erwartet auch nach der Überarbeitung des Gesetzentwurfs weitere Klinikschließungen. In der „Main-Post“ und der „Augsburger Allgemeinen“ lässt sie sich mit der Aussage zitieren, dass es „Strukturveränderungen durch Zusammenlegungen und Schließungen von Krankenhäusern“ geben werde.