Mit dem Titel ihrer aktuellen Ausgabe befasst sich die Betriebszeitung „Auf Draht“, die von der DKP München und der Gruppe KAZ herausgegeben wird, mit den angekündigten Massenentlassungen bei MAN und wendet sich mit Aktionsvorschlägen direkt an die Beschäftigten. Wir dokumentieren den Beitrag in leicht gekürzter und redaktionell bearbeiteter Fassung.
Was ist bisher bekannt: Der Abbau von insgesamt 2.800 Arbeitsplätzen in München, Nürnberg, Salzgitter ist geplant. Die IG Metall München geht von bis zu 2.000 alleine am Standort München-Allach aus.
MAN ist doppelt vertragsbrüchig! Im „Tarifvertrag Zukunft” war 2021 vereinbart worden, dass bis 2026 3.500 Arbeitsplätze insgesamt abgebaut werden, durch Altersteilzeit und Aufhebungsverträge. Diese Zahl ist jetzt schon um 700 überschritten. Entgegen dieser Vereinbarung soll die Montage der Fahrerkabine aus München nach Polen in das Werk Krakau verlagert werden.
Der Vorsitzende des IG-Metall-Bezirks Bayern, Ott, erklärt: „Wir haben für jedes Problem das passende Werkzeug.“ Dazu schreibt das „manager magazin“ am 20. November: „IG Metall droht mit Streik!” Ein Sprachrohr der Kapitalisten sieht also schon den großen Hammer.
Aber weit gefehlt. Den MAN-Kapitalvertretern „hätten Mitarbeiter ein Angebot vorgelegt“, so zitiert die „Süddeutsche Zeitung“ vom 21. November die Sprecherin (1. Bevollmächtigte) der IG Metall München, Wankel. Das Angebot bestehe aus Verzicht auf Tariferhöhung für mehrere Jahre, Verzicht auf Sonderzahlungen, unbezahlter Mehrarbeit. Wir kennen das von VW, wo das Anfang 2025 ähnlich durchgesetzt wurde. Leider mit kampfloser Zustimmung der IG Metall.
Das „Angebot“ wurde von den MAN-Kapitalvertretern übrigens schon abgelehnt, obwohl es nach Angaben der IG Metall 50 Millionen Euro jährlich bringen sollte. (…)
Kollegen, lasst euch nicht erpressen! Fragen sind zu stellen: Welche Mitarbeiter machen da Angebote? Wie weit ist das alles mit den MAN-Kollegen beraten worden? Sind das die Werkzeuge, die eine gut organisierte IG Metall bei MAN anzuwenden hat?
Kollegen, es gibt Möglichkeiten des Widerstands! Auf einer Betriebsversammlung muss möglichst bald berichtet und beraten werden. Die Versammlung kann der Betriebsrat beliebig verlängern. Die Versammlung kann auch auf dem Hof gemacht werden, wie am MAN-Aktionstag im September 2020. Oder ihr geht aus dem Werk raus auf die Dachauer Straße. Steht halt der Verkehr. Die Nürnberger Kollegen machten das im Jahr 2020. Wenn 2.000 Familien in ihrer Existenz bedroht sind, gehen Metaller auf die Straße!
Kollegen, das könnt ihr sofort machen: Geht in Gruppen zum Betriebsrat, das ist euer Recht. Verlangt Auskunft über die laufenden Gespräche mit den MAN-Kapitalisten. Keine Ruhe in der Bude.








