Der Bauernverbandspräsidenten Joachim Rukwied will, dass Saisonarbeiter nur 80 Prozent vom Mindestlohn bekommen. Sie hätten ihren Lebensmittelpunkt „schließlich nicht in Deutschland“. Bundesagrarminister Alois Rainer (CSU) zeigte sich offen für die Forderung. Ablehnung kam von der Gewerkschaft IG BAU: „Der Name sagt es ja schon, Mindestlohn.“ Unter diese äußerste untere Grenze dürfe das Entgelt nicht fallen. „Wieder soll bei den Arbeitskräften, die oftmals an der Armutsgrenze leben, gespart werden.“ Die Gewerkschaft verwies auch auf bereits bestehende Ausnahmeregelungen in der Landwirtschaft. Bei der Krankenversicherung werde zum Beispiel mit dem Abschluss einer Gruppenkrankenversicherung gespart, die längst nicht so viele Leistungen wie eine gesetzliche Krankenkasse habe. Außerdem könnten Betriebe die Kosten für Unterkunft und Verpflegung direkt vom Lohn abziehen. „Und das wird weidlich ausgenutzt. In unseren jährlichen Monitorberichten sind das oftmals bis zu 50 Prozent des Lohns“, so die IG BAU.
Mindestlohn nur für Deutsche?
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"Mindestlohn nur für Deutsche?", UZ vom 27. Juni 2025
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