Das Programm des Friedensratschlags 2025 in Kassel

Peace!

Mut zur Lücke braucht, wer den 32. Bundesweiten Friedensratschlag in Kassel am 8. und 9. November besucht. Bei bis zu sechs zeitgleich stattfindenden Diskussionen und Vorträgen haben Teilnehmer nämlich die Qual der Wahl. Besser fährt, wer sich schon zuhause einen Fahrplan zusammenstellt.

Los geht das Programm am Samstag um 12 Uhr. Nach einem viertelstündigen kulturellen Vorprogramm beginnt um 12.15 Uhr das hochkarätig besetzte Eröffnungsplenum, moderiert von Jutta Kausch-Henken (Bundesausschuss Friedensratschlag). Dort sprechen nacheinander Ingar Solty (Rosa-Luxemburg-Stiftung) zum Thema „Wirtschaftlicher Niedergang und Kriegs-Keynesianismus“, der ehemalige UN-Diplomat Michael von der Schulenburg zu „Welchen Frieden wollen wir in Europa haben und was bedeutet das für die EU?“, Helga Baumgarten (Politikwissenschaftlerin) über „Völkermord und ‚Staatsräson‘: Die politische und ökonomische Dimension des israelischen Siedlerkolonialismus und der Rassismus gegen arabische und muslimische Minderheiten“ sowie Ulrike Eifler (Gewerkschaftssekretärin, IG Metall) zu „Gewerkschaften in der Zeitenwende: Was tun gegen Umverteilung nach oben, massive Angriffe auf den Sozialstaat, die Militarisierung des Alltags und den Rüstungswahn?“ Baumgarten ist nicht persönlich vor Ort, sie wird per Video zugeschaltet.

Im ersten Workshop-Block am Samstag von 14.45 bis 16.15 Uhr müssen Teilnehmer sich für einen von fünf entscheiden. Drei der Workshops setzen das Plenum fort: Ingar Solty und Michael von der Schulenburg erörtern „Globale Umbrüche und Wirkungen auf Deutschland“, Helga Baumgarten und George Rashmawi analysieren den „Völkermord in Palästina“, und Ulrike Eifler spricht über „Gewerkschaften, soziale Probleme und Aufrüstung“. Joachim Guilliard (Bundesausschuss Friedensratschlag) und die Journalistin Wiebke Diehl diskutieren „Wirtschaftssanktionen und internationale Solidarität“. „junge Welt“-Redakteur Jörg Tiedjen und UZ-Redakteur Valentin Zill stellen die aktuelle Situation in Westafrika dar und erörtern die Frage: „Neokolonialismus am Ende?“

Nach einer kurzen Pause beginnt um 16.30 Uhr der zweite Workshop-Block. Hier steht der massive Aufrüstungskurs der Bundesregierung im Fokus und die Frage, wie man sich dagegen wehren kann. Ulrich Leonhardt und Kathrin Otte vom Friedensbündnis Norddeutschland leiten den Workshop „Massive Aufrüstung oder Kooperation?“ Lühr Henken (Bundesausschuss Friedensratschlag) referiert über „Deutsche Hochrüstung und US-Raketenstationierung“. Sergio Bummelbaum geht auf staatliche Repression gegen antimilitaristischen Widerstand am Beispiel von „Rheinmetall entwaffnen!“ ein. Die Journalistin Karin Leukefeld widmet sich „Permanenten Kriegen in Westasien“. Ralf Krämer (BSW) erörtert „Hochrüstung, Finanzprobleme und Sozialabbau“.

Das anschließende Podium ab 18.30 Uhr im Plenum führt die Diskussionen der Workshops unter der Überschrift „Militarisierung und Repression“ zusammen. Der erste Tag des Friedensratschlags klingt dann mit einem Konzert von Playtime – Das kleine Bluesorchester aus.

Auch der Sonntag beginnt mit einem kurzen Kulturprogramm um 8.45 Uhr. Um 9 Uhr erklärt der Autor Hauke Ritz, warum der Weltfrieden von Deutschland abhängt.

Wer mit Ritz diskutieren möchte, besucht um 10 Uhr dessen Runde, moderiert von Karl-Heinz Peil (Bundesausschuss Friedensratschlag). Die anderen fünf Runden in diesem Slot widmen sich praktischen Fragen des Friedenskampfes. Ari Alba Marquez und Sabine Schiffer (Institut für Medienverantwortung) erläutern, wie in „sozialen Medien“ für Aktionen mobilisiert werden kann. Die SDAJ-Bundesvorsitzende Andrea Hornung erklärt, wie die Friedensbewegung die Eigendynamik jugendlicher Aktivitäten gegen Wehrpflicht und Krieg unterstützen kann. Der Frage „Wie entwickeln wir gewerkschaftliche Initiativen von unten gegen Anpassungsdruck von oben?“ widmet sich Anne Rieger (Bundesausschuss Friedensratschlag). Der evangelische Theologe Ulrich Duchrow spricht über „Internationale christliche Solidaritätsarbeit für Palästina im Kontext von Apartheid und Völkermord“. Bernhard Trautvetter (Bundesausschuss Friedensratschlag) und Christoph von Lieven fragen: „Welche Ursachen hat das Nebeneinander von Friedens- und Ökologiebewegung?“

Um 12.15 zieht das Podium im Plenum sein Fazit aus der zweitägigen Konferenz: „Vernetzung – Was tun?“ Um 13.45 Uhr klingt der 32. Friedensratschlag dann mit Musik von Playtime aus.

Weitere Infos gibt es unter friedensratschlag.de.

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"Peace!", UZ vom 31. Oktober 2025



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