Der Chef der Pisa-Studie, Andreas Schleicher, hat in einem Interview der „Stuttgarter Zeitung“ dem deutschen Bildungssystem zum wiederholten Mal schlechte Noten erteilt. Die erste Pisa-Studie wurde vor 25 Jahren veröffentlicht und löste damals einen Schock aus: Das deutsche Bildungssystem sei international abgehängt, vor allem Kinder aus sozial schlechten Verhältnissen und mit Migrationshintergrund hätten zu wenig Chancen. Ein Vierteljahrhundert später hat sich kaum etwas geändert. „Wenn ein Bildungssystem Schüler aus sozial ungünstigen Verhältnissen dann noch in bestimmten Schulformen konzentriert, einschließlich der Schüler mit Migrationshintergrund, dann können die Herausforderungen oft nicht mehr gemeistert werden“, so Schleicher. Wenig neu sind auch die Lösungsansätze des Wissenschaftlers. Es müsse bei der frühkindlichen Bildung angesetzt werden, wofür Kitas einen klaren Auftrag bräuchten und das entsprechende Personal. Schulen mit den größten Herausforderungen benötigten die meisten Ressourcen. Da die Bundesregierung das Geld allerdings für die Kriegsvorbereitung braucht, schlug Bildungsministerin Karin Prien jüngst eine Quote für Schüler mit Migrationshintergrund an Schulen vor.
Schlechte Noten 2
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"Schlechte Noten 2", UZ vom 1. August 2025
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