
Da muss der Zeitplan halt mal weichen. Der Oberbürgermeister von Chemnitz kann nur Samstag morgens – und auf Sven Schulze (SPD) will der Parteitag nicht verzichten.
Der freut sich, dass der Bundesparteitag der „Linken“ in Chemnitz stattfindet, die Stadt stehe schließlich immer ein bisschen im Schatten und das seien ja nun eindeutig Parallelen zu den Themen der Linkspartei. Sich um die zu kümmern, die nicht im Scheinwerferlicht stehen.
Dann folgt Werbung für die Kulturhauptstadt, die dafür da ist, gegen rechts zu sein. Er sagt, was man so sagen muss: ehrlich, bodenständig, gute Zusammenarbeit mit der Linkspartei, die Stichworte sind alle dabei. Und dann kommt Schulze noch mit einer Enthüllung um die Ecke: Die Linkspartei habe ihn mal mit zum Beigeordneten gewählt – „sonst stände ich jetzt nicht hier“.
Dann wird er nochmal deutlich: „Der Feind steht nicht im linken Lager, der steht woanders.“ Sollte ein flammender Abschluss werden, aber die Delegierten sind noch müde, der Applaus ist verhalten.
Es folgt der Bericht aus dem Frauenplenum und endlich passiert mal so etwas richtig typisch Linkes: Das Frauenplenum hat sich gespalten, weil sich nicht alle daran teilnehmenden Delegierten unter der Kategorie „Frau“ versammeln wollten. Also wurde eilig ein TINA-Plenum (Trans, Inter, nicht-binär und Agender) einberufen. Auch hier wird berichtet.
Es folgt eine kurze Antragsdebatte. Wir sind gespannt und erwarten die Anträge, die sich vordergründig mit der Frage Prostitution oder Sexarbeit beschäftigen, in denen es aber darum geht, dass die Linkspartei sich für oder gegen das nordische Modell entscheiden soll.