Im Meinungsaustausch um das Ringen um Bündnisse für den Kampf um den Frieden berichten viele Delegierte über ihre Erfahrungen. Es sei erschreckend, heißt es immer wieder, wie gering der Widerstand gegen den Kriegskurs der Herrschenden noch sei. Zugleich gebe es aber auch ermutigende Erfahrungen, etwa beim Entstehen von Bündnissen gegen die Wiedereinführung der Wehrpflicht.
Kritisiert wird von Delegierten auch die Verlogenheit der Regierenden. Der Iran solle sich „zurückhalten“, verlange der Kanzler, der Israel auch noch dafür danke, die „Drecksarbeit für uns alle“ zu leisten. „Hat das Beschwören der sogenannten Staatsräson jede Hirnzelle verkleistert?“ fragt eine Delegierte. „Die Verbrechen der israelischen Regierung anzuprangern, ist nicht antisemitisch! Einen Völkermord geschehen zu lassen, die Angriffe Israels auf Nachbarländer, die Tötung von iranischen Wissenschaftlern und Militärs, die Bombardierung von Atomanlagen und Ölraffinerien, die Zerstörung der Lebensgrundlagen im Westjordanland oder wo sonst noch Palästinenser versuchen zu überleben, einfach hinzunehmen, ist dagegen eine moralische, menschliche Schande.“
Hingewiesen wird auch auf die nächsten größeren Termine der Friedensbewegung: Den Aktionstag für den Berliner Appell am 5. Juli, die Konferenz gegen die Wehrpflicht am 6. Juli in Frankfurt am Main, am 19. Juli die bundesweite Großdemonstration gegen den Genozid und den Antikriegstag am 1. September.