
Christina Theresa Kunkel aus Bayern findet klare Worte. Wer sich im Namen der Regierungsverantwortung zum Sondervermögen bekennt, kämpfe nicht für unsere Klasse, sondern gegen sie.
Mit dem Hinweis, dass eine sozialistische Partei auch immer eine internationalistische Partei sein müsse, leitet sie zu dem Thema über, das den Parteitag hinter den Kulissen bewegt. Sie habe oft damit gehadert, ob sie ihr Parteibuch hinschmeißt, weil diese Partei „es nicht geschissen bekommt“, einen Völkermord auch als einen zu bezeichnen. Doch das ist noch nicht einmal der Gipfel des Eisbergs, wie die Mitglieder der Linkspartei gestern feststellen mussten. Jetzt, so Kunkel, solidarisiert sich die Partei auch noch mit den Tätern. Die Erklärung des Parteivorstandes von gestern sei eine Schande, sagt sie und fragt: „Seit wann solidarisiert sich eine sozialistische Partei mit einem kapitalistischen Staat, (…) mit einem kapitalistischen, genozidalen Apartheidsstaat?“ Wie soll die Linkspartei die „Hoffnung organisieren“, spielt Kunkel auf das Parteitagsmotto an, wenn sie noch nicht einmal das Leid Gazas anerkennen?
Leider zeigt sich auch in dieser Frage, dass der Parteitag bisher nur bereit ist, für die Selbstfeierei laut zu werden. Doch die, die Kunkel applaudierten, taten das lang.