
Höhepunkt des ersten Tages ist das Referat des Parteivorsitzenden Patrik Köbele. Er beginnt seine Ansprache mit einer Bestandsaufnahme: Während es in den USA Massenproteste gegen die rassistische Jagd auf Migrantinnen und Migranten gibt, organisiert sich Donald Trump eine Militärparade zum Geburtstag. Bundeskanzler Friedrich Merz wird für seinen ersten Besuch beim US-Präsidenten von den deutschen Leitmedien dafür bejubelt, dass er in einer Stunde drei Minuten reden durfte und von Trump nicht runtergemacht wurde – „diplomatisches Meisterstück“ jubelt die Presse. Ein weiterer Punkt sei der kürzlich begangene „Veteranentag“ gewesen – „endlich sind wir und die Bundeswehr wieder wer und vereint“. Patrik zitiert aus den Auflagen für eine Friedenskundgebung in Essen: „Die vorgenannten Beschränkungen sind den Versammlungsteilnehmenden (…) zur Kenntnis zu geben. Die Auflistung verbotener Parolen ist dabei monoton und insbesondere ohne gesteigerte Lautstärke oder Akzentuierung zu verlesen.“
Patrik fasst zusammen: „Militarisierung, Abbau demokratischer Rechte, Repression in allen Staaten des um seine Hegemonie kämpfenden Imperialismus – bei manchem könnte man lachen, wenn es nicht so bitter wäre.“
Doch auch in solchen finsteren Zeiten gebe es Lichtblicke. Das von der SDAJ organisierte Festival der Jugend zu Pfingsten in Bottrop sei „selbstorganisiert – revolutionär – groß – großartig“ gewesen: Über 2000 Besucherinnen und Besucher, eine stark gesteigerte Zahl von Dauerteilnehmerinnen und Dauerteilnehmer, eine großartige Stimmung, die sich auch vom schwierigen Wetter nicht trüben ließ und wir Kommunistinnen und Kommunisten als integraler Bestandteil, wie ein Fisch im Wasser – das war toll. Unsere jungen Genossinnen und Genossen hatten ein tolles Festival aufgebaut und ein riesiges Programm organisiert, hochpolitisch, aber keineswegs abgehoben. Das Verhältnis von SDAJ und DKP, wieder einmal Kampfgemeinschaft von der besten Seite.“