Die Parteivorsitzende Ines Schwerdtner tritt ans Pult. Den Kapitalismus zu überwinden, sei „keine Phrase“, sondern der „Glutkern unserer Politik, liebe Genossinnen und Genossen.“ Im Wahlkampf habe man „viel gewonnen“. Man stehe für Internationalismus und Solidarität. „Niemals allein!“, ruft sie den Delegierten zu. „Immer gemeinsam!“, erschallt die Antwort. Hat was Traditionelles. Es folgen linke Evergreens, aber auch persönliche Worte.
Schwerdtner wirbt für „revolutionäre Freundlichkeit“. Man werde sich hart kritisieren, und auch um identitätsstiftende Positionen ringen. Aber man sollte niemals an einzelnen Genossinnen oder Genossen ein „Exempel statuieren“. Interessant zu hören, nach dem der Parteivorstand sich gestern auf Distanz zu palästinasolidarischen PV-Mitgliedern geeinigt hat.
Auch auf den Völkermord in Gaza geht Schwerdtner ein, ohne ihn so zu nennen. Dort werden Kinder ausgehungert. „Wir sind der Widerstand dagegen“. Man kenne keine „doppelten Standards bei Kriegsverbrechern“. Nächstes Thema.
„Die CDU ist diese Woche das erste Mal auf uns zugekommen“, das sei für alle schwer gewesen. Das könne man ihr glauben. Man werde jede Verbesserung erstreiten müssen – aber nicht als Selbstzweck, sondern für „unsere Leute“. „Wir sind die soziale Opposition im deutschen Bundestag.“ Die neue Regierung sei die „Regierung der Hoffnungslosigkeit. Wir dagegen werden die Hoffnung organisieren.“ Jubel. Abgang. Die Generaldebatte beginnt.