
Die Generaldebatte läuft. Mal wird die Überwindung der Krise der Partei beschworen, mal erzählt, wie gut „Die Linke“ in Hannover abgeschnitten hat. Wie es üblich ist, wird erzählt, was gerade wichtig erscheint.
Lukas Hof vom Studierendenverband SDS durchbricht die Allgemeinheit. „Die Zeichen stehen auf Krieg“, beginnt er. Die Regierung sei „für die Durchsetzung ihrer Weltmachtansprüche bereit gegen Russland, vielleicht auch gegen China in den Krieg zu ziehen.“ Es sei die Aufgabe der „Linken“ darüber aufzuklären, dass ein Krieg vorbereitet werde. Dabei soll ausgerechnet Russland unser Feind sein? „80 Jahre nach der Befreiung?“, fragt Hof. Ein Teil der Delegierten klatscht. Nie wieder Krieg und nie wieder Faschismus gehören zusammen, macht er klar. Das gelte auch an den Hochschulen. Antifaschistische Hochschulpolitik bedeute, gegen „jede Instrumentalisierung der Wissenschaft für Krieg“ einzutreten.
Naisan Raji vom Parteivorstand spricht anschließend über die Zustand der bürgerlichen Demokratie weltweit. Dass die in einer Krise ist, sehe man auch daran, dass Merz im ersten Wahlgang durchgefallen ist. Merz stehe auch dafür, dass im 80. Jahr der Befreiung vom Faschismus wieder gen Russland geschossen werden soll. Und sie fragt, ob es denn wirklich nötig war, Merz drei Tage früher als unbedingt nötig zur Kanzlerschaft verholfen zu haben. Sie geht auf die „verwirrten“ Ministerinnen und Minister in den Landesregierungen ein, die den neuen Kriegskrediten zugestimmt haben.
Zum Ende spricht Raji kurz über ihre Kuba-Reise, die vor nicht 24 Stunden endete. Dort sei sie gefragt worden sei, ob „Die Linke“ gegen die Aufrüstung in Europa ist. „Wie wir agieren in Deutschland wird international wahrgenommen“. Für den globalen Süden sei es extrem wichtig, dass es in den imperialistischen Kernländern eine echte Opposition gibt.
Auf Raji folgt Bundestagsvizepräsident Bodo Ramelow. Er sieht „Die Linke“ als „gewichtige Kraft“. Dann spricht er über den Papst. Franziskus sei zwar kein Feminist gewesen, habe den Satz geprägt, dass diese Wirtschaft tötet. Wer sich daran gewöhne, nehme den Menschen die Hoffnung. Dann freut er sich noch über den neuen Papst Leo XIV., der sei ein Ami außerhalb des Trump-Lagers. Er selbst sei jedoch kein Katholik und werde auch keiner. Wir gucken uns an. Was sind wir hier hörend?