Die NGG hat für diese Woche Donnerstag zu einem Streik beim Essenslieferdienst Lieferando aufgerufen. Die Gewerkschaft will „gute Löhne, sichere Jobs und einen Tarifvertrag“ für 1.900 Essenskurierinnen und -kuriere sowie Beschäftigte im Support durchsetzen.
Der Streik ist auch als Protest gegen die unsoziale Unternehmenspolitik von Lieferando zu sehen. Denn der Lieferdienst will Beschäftigte in Scheinselbstständigkeit drängen oder als Angestellte von Subunternehmen einsetzen. Die NGG spricht von „Schattenflotten“, die zum Teil für illegale Praktiken berüchtigt seien.
„Wenn bei Lieferando von ‚ausgeliefert‘ gesprochen wird, sind damit die Beschäftigten gemeint. Es findet eiskalter Klick-Kapitalismus statt: Außen Hightech, innen Frühkapitalismus“, so Veit Groß von der NGG Berlin. Besonders betroffen seien migrantische Beschäftigte in rechtlich schwacher Position. Groß warnt, Unternehmen testeten mit digitalen Tricksereien die Grenzen des Arbeitsrechts.
Zeitgleich zum Streik findet in Berlin die sechste Verhandlungsrunde zu einem Interessenausgleich und Sozialplan statt. Bundesweit sind laut NGG 2.000 Arbeitsplätze in Gefahr.