Internationale Sonder-Pressekonferenz von Nicolás Maduro zum Antikriegstag am 1. September

„Wir wollen Frieden, aber keinen Kolonialismus“

Die Regierung der Bolivarischen Republik Venezuela hat angesichts eines drohenden militärischen Angriffs durch die USA zu einer Sonderpressekonferenz am 1. September, dem Antikriegstag, eingeladen. Die Pressekonferenz fand in Caracas statt und war bis auf den letzten Platz besetzt. 379 Journalisten und Vertreter politischer Organisationen aus mehr als 100 Ländern nahmen zudem online an der Informationsveranstaltung teil. Auf dem Podium saßen Mitglieder der Regierung sowie des Führungsstabs der Bolivarischen Streitkräfte Venezuelas.

Präsident Nicolás Maduro spannte eingangs einen Bogen von der Kolonisation der Amerikas und über 500 Jahren Fremdbestimmung zu den Befreiungskämpfen Bolivars, Zapatas, Pancho Villas, Sandinos und anderer hin zu herausragenden Persönlichkeiten der letzten 80 Jahre: Che Guevara, Fidel Castro, Raúl Castro und Hugo Chávez. „Wir gehen den Weg von Hugo Chávez unbeirrt weiter“, sagte Maduro. „Auch, wenn das Imperium aus dem Norden uns militärisch davon abhalten will“, ergänzte er mit Blick auf die USA. Das imperialistische Land wolle mit der fadenscheinigen Begründung staatlich geförderten Drogenhandels mit Gewalt einen Regime Change in Venezuela herbeiführen.

Acht Kriegsschiffe mit tausendfacher Raketenbestückung und Interventionstruppen befinden sich vor der Küste Venezuelas und bedrohten das Land. Nicht einmal in den Berichten der US-Drogenpolizei DEA tauche Venezuela als Herkunftsland für in die USA gelangte Drogen auf. Die kämen über andere Routen in die USA, organisiert von einer Mafia mit vielen Helfershelfern in US-Institutionen.

Maduro sprach langsam aus Rücksicht auf Dolmetscher, die die Pressekonferenz simultan übersetzten. Deren Job sei wichtig, weil sie die Antwort des venezolanischen Volks auf die US-Aggression in die ganze Welt trügen. „Unsere Antwort ist: Wir sind ein friedliches Volk und wollen in Frieden mit anderen Völkern leben. Aber wir wollen keinen Frieden der Sklaven, der Unterwürfigkeit und des Kolonialismus. Wir wollen einen Frieden der Souveränität und Selbstbestimmung. Und wenn uns jemand diesen Frieden streitig machen und uns angreifen will, dann wissen wir auch mit der Waffe in der Hand zu kämpfen. Dann hat der Angreifer es mit einem bewaffneten Volk zu tun. 8.200.000 Freiwillige haben sich schon zur Verteidigung unseres Landes in die Listen eingeschrieben.“

Für die aggressive Haltung Washingtons zu seinem Land machte er US-Außenminister Marco Rubio verantwortlich. An Präsident Donald Trump stellte er die rhetorische Frage, ob er als Mann des Friedens oder als Mann der blutigen Hände und des Krieges in die Geschichte eingehen wolle. Trump solle aufpassen, nicht zum Erfüllungsgehilfen Rubios zu werden.

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