Der von oben verordnete Geschichtsrevisionismus gipfelte zum 80. Jubiläumstag der Befreiung Deutschlands vom Hitler-Faschismus in einer Farce. Die Stadt Hannover schmiss Mitglieder der Initiative Frieden mit Russland wegen antifaschistischer Symbole vom Ehrenfriedhof, um am Tag der Befreiung das Andenken der siegreichen Roten Armee aus den Augen und aus dem Bewusstsein zu tilgen. Doch Hannovers „grüner“ Oberbürgermeister Onay versagte bei diesem schäbigen Versuch, denn weder die Befreiung noch die Sieger von 1945 lassen sich umdeuten oder vergessen!
Von der Stadt Hannover wurde rund um den 8. Mai vorgeführt, wie man die Instrumentalisierung des Weltkriegsgedenkens im Sinne der Regierung betreibt, indem man sowohl Symbole der Sowjetmacht als auch der Russischen Föderation verbietet.

Auf der offiziellen Website der Stadt Hannover zum Tag der Befreiung, der traditionell auf dem Ehrenfriedhof am Maschsee begangen wird, will man nichts mehr von den sowjetischen Befreiern wissen, nur von „Opfern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft“. Es ist keine Rede mehr von den hier zur letzten Ruhe gebetteten sowjetischen Kriegs- und Zivilgefangenen, die von der Hand der ortsansässigen Hitler-Schergen noch ganz zuletzt, nämlich vier Tage vor dem Einmarsch der Alliierten, erschossen worden waren.
Geschichtsvergessen wurden auch in der diesjährigen Einladung mit dem Titel „Aus der Erinnerung für die Zukunft – Zentrales Gedenken zum 80. Jahrestag der Befreiung“ sowohl die sowjetischen Befreier als auch die sowjetischen Opfer der Nazi-Schergen totgeschwiegen, indem man schreibt: „Am zentralen Gedenkort Ehrenfriedhof Maschsee-Nordufer wird der Befreiung vom Nationalsozialismus gedacht. In Hannover wurden unter anderem die noch lebenden Häftlinge der sieben hannoverschen KZ-Außenlager befreit.“
Diese Darstellung folgt ganz klar der herrschenden Direktive von ganz oben, die Rolle der Sowjetunion und ihrer Roten Armee als maßgebliche Bezwinger des deutschen Nazismus zu revidieren und statt ihrer die Alliierten als Sieger des Zweiten Weltkrieges hinzustellen.

Hannover demontiert sowjetische Befreier trotz Denkmalschutz

Dem Bildhauer Steffen Friedrich war unlängst aufgefallen, dass selbst das Denkmal auf dem Ehrenfriedhof der Geschichtsklitterung zum Opfer gefallen ist: Ursprünglich trug der Gedenkstein mit dem Soldaten das Symbol der Befreier, einen schwarzen Sowjetstern mit Hammer und Sichel, doch dieser ist von unbekannter Hand schon 1952 entfernt worden – und nie wieder ersetzt worden. Ein Unding, da das Ensemble unter Bestandsschutz steht und Ehrenfriedhöfe eine besondere Achtung genießen sollten. Um ein Zeichen gegen die barbarische Geschichtsvergessenheit im Allgemeinen und den Akt der anti-bolschewistischen Geschichtsverdrehung im Speziellen zu setzen, fertigte Bildhauer Friedrich eine Nachbildung des Sowjetsterns nach historischen Fotos und wandte sich an die Initiative Frieden mit Russland (FmR), um Unterstützung für den Plan zu finden, das Denkmal durch die Reinstallation des Sowjetsterns in seinen Originalzustand zurückzuversetzen. Mit dem Flugblatt im Gepäck, mit dessen Hilfe wir die hannoverschen Besucher der Gedenkveranstaltung über diesen Vorgang aufklären wollten, machten wir uns am 8. Mai auf zum Ehrenfriedhof am Maschsee-Nordufer.
Als wir von der Initiative Frieden mit Russland auf dem Ehrenfriedhof am Maschsee ankamen, um unser Gesteck aus roten Nelken mit der Schleifen-Aufschrift „Dank Euch, ihr Sowjetsoldaten!“ abzulegen und damit unsere Ehrerbietung den sowjetischen Befreiern gegenüber symbolisch zum Ausdruck zu bringen, wurden wir von einem Repräsentanten der Stadt Hannover gestellt: Ein Besucher mache sich des Vergehens schuldig, die Völkerfreundschaft in Form der russischen Trikolore hochzuhalten, und Anke Wittkopp, Mitglied der Initiative FmR, trug das orange-schwarz-gestreifte St.-Georgs-Band.

Beide wurden von Christian Held (CDU), der vorgab, von seinem Hausrecht Gebrauch zu machen, bezichtigt, die Veranstaltung zu „stören“, indem sie „politische Meinungsäußerungen“ betrieben, die unerwünscht seien. Der Vorgang wurde von zahlreichen Veranstaltungsteilnehmern weithin hörbar verurteilt, die sich auf unsere Seite stellten und die Vorwürfe zurückwiesen.
Eine Frau, die sich demonstrativ in eine Ukraine-Flagge gehüllt hatte und provokant auf Ukrainisch auf uns ein schimpfte, durfte dagegen bleiben.

Es ist eine Schande, dass den Menschen auf dem Ehrenfriedhof, die mit der antirussischen Instrumentalisierung dieses Ortes an diesem besonderen Gedenktag entschieden nicht einverstanden waren, durch die Repräsentanten der Stadt Hannover und ihrem Hilfspersonal die Möglichkeit zu einem würdevollen Gedenken genommen wurde.
Doch es kam noch unglaublicher: Selbst ein Schild mit dem historischen Foto des Rotarmisten, der auf dem Dach des Reichstags die Sowjetfahne hisst, musste auf Geheiß des Herrn Held unbedingt vom Platz entfernt werden. Frank Darguß, Mitglied der Initiative FmR, hatte das Schild als Zeichen der Dankbarkeit gegenüber der Sowjetarmee getragen. Er wurde ohne Erklärung vonseiten der Obrigkeit von der Polizei vom Ehrenfriedhof gezerrt.
Zu sehen ist der Vorgang in einem Instagram-Video, das inzwischen weite Kreise gezogen und viele Solidaritätsbekundungen hervorgebracht hat, unter anderem von aufgebrachten IG-Metall-Mitgliedern, unter denen Darguß wegen seiner Betriebsratstätigkeit bekannt ist.
9. Mai – Tag des Sieges für Antifaschisten
Die „russische Beteiligung“ fand traditionsbewusst angesichts der Tatsache, dass der Tag des Sieges über den Nazismus in Russland am 9. Mai gefeiert wird, am darauffolgenden Tag auf dem Ehrenfriedhof statt. Mitglieder unserer Initiative waren zugegen und konnten zahlreichen Russen ihre Glückwünsche zum Tag des Sieges aussprechen, wie es unter den Völkern der ehemaligen Sowjetunion üblich ist. An diesem Tag verklärte keinerlei Schikane vonseiten der Stadtspitze die strahlenden Gesichter der stolzen Kriegs-Urenkel, die, festlich gekleidet und mit Pilotka-Schiffchen als Kopfbedeckung sowie Georgsbändern geschmückt, mit Fotos ihrer heldenhaften Ahnen posierten, und niemand hinderte ihre Familien daran, ihre Blumengestecke feierlich niederzulegen. Unser Engagement zugunsten der Reinstallation des Sowjetsterns rief viel Zuspruch hervor. Ohne Einmischung durch die sowjet- und russenfeindliche Obrigkeit waren hier herzliche Gespräche zwischen deutsch- und russischstämmigen Hannoveranern möglich. So geht ehrenvolles Gedenken und Völkerverständigung unter Gleichgesinnten!

Initiative Frieden mit Russland beim Tag des Sieges in Stukenbrock
In der Hoffnung, die Behörden würden sich angesichts der zu erwartenden Menge von mehreren tausend russischen Gästen keine derartigen Schikanen erlauben, reiste eine Delegation der Initiative FmR am 9. Mai erneut zur Siegesfeier in die ostwestfälische Gemeinde Schloß Holte-Stukenbrock.
Die Veranstalter der Feier hatten dieses Jahr noch größer aufgefahren, und so bot sich uns bei Ankunft auf der neben dem Ehrenfriedhof sowjetischer Kriegsgefangener gelegenen Festwiese der Anblick einer professionellen Bühne inklusive symbolträchtiger Dekoration und einem ansehnlichen Fahnenmeer. Siegesfahnen der Roten Armee wechselten sich mit Sowjetfahnen, russischer Trikolore und Flaggen wie denen Kasachstans, Kirgisistans, Belarus und denen weiterer ehemaliger Sowjetstaaten ab. Georgsbänder konnte man an einem separaten Stand bekommen, und viele der Gäste trugen Pilotka, waren mit der kompletten ikonischen Uniform der Roten Armee gekleidet oder mit Teilen ihrer Offiziersausrüstung inklusive Verdienstorden geschmückt.

Das Generalkonsulat der Russischen Föderation in Bonn legte einen prächtigen Kranz mit weiß-blau-rotem Blumenschmuck am Mahnmal auf dem Ehrenfriedhof nieder und machte damit den Anfang des Unsterblichen Regiments, zu dem sich Nachfahren der Angehörigen der Roten Armee vereinen, um die Porträtfotos ihrer im Krieg gefallenen Ahnen zur Gedenkstätte zu tragen und ihnen mit dem Ablegen blumiger Grüße ein respektvolles Gedenken zu erweisen. Auch der Gedenkgottesdienst der orthodoxen Kirchengemeinden der Region in der offenen Kapelle im hinteren Teil des Friedhofgeländes vor mehreren hunderten Teilnehmern des Unsterblichen Regiments durfte nicht fehlen.
Unser Blumengesteck aus roten Nelken, das wie im vergangenen Jahr die Aufschrift „Dank Euch, ihr Sowjetsoldaten!“ trug, legten wir ebenfalls am Fuße des Obelisken nieder.
Auf der Festbühne gab es viele Kulturbeiträge: Lieder aus dem Fundus des Großen Vaterländischen Krieges, aber auch junge Chorgruppen sowie Sängerinnen und Sänger mit moderneren russischsprachigen Gesangseinlagen.
Ein spezieller Dank gilt den heutigen Rettern der ehrenhaften Gedenkkultur, die keine Kosten und Mühen scheuen, um die Ewige Flamme am Brennen zu halten.
Über das Vorgehen der Stadt Hannover gegen Antifaschisten auf dem Ehrenfriedhof Maschsee-Nordufer berichtete auch RT.