Die Rolle als Kriegskanzler steht Friedrich Merz. Die angedeutete Pickelhaube ins Haupthaar frisiert, strebt er offen nach der „stärksten konventionellen Armee Europas“. Deutschland stehe vor der Herausforderung, „die geopolitische Umgebung, in der wir leben, nach Kräften selbst mitzugestalten“, so Merz in seiner Regierungserklärung am Dienstag. Die Umgestaltung der Welt nach den Vorstellungen des deutschen Imperialismus ist schon zweimal vergeigt worden. Der dritte Anlauf will gut vorbereitet sein.
Spätestens seit der vergangenen Woche wissen wir, dass Merz die „Drecksarbeit“ gern anderen überlässt. Glücklicherweise findet sich für jedes noch so verbrecherische Vorhaben ein Mitglied der SPD-Führungsriege, das den Job übernimmt.
Als Paradebeispiel dient Kriegsminister Boris Pistorius, der demnächst einen Gesetzesentwurf für den „zunächst freiwilligen“ Wehrdienst vorlegen will. Seit Verabschiedung des Koalitionsvertrags mit der Union hatten sich SPD-Größen diese „Freiwilligkeit“ als großen Verhandlungserfolg ans Revers geheftet. Bei Caren Miosga ließ Pistorius nun durchblicken, dass die Option für eine Wehrpflicht direkt ins Gesetz geschrieben werden soll. Für ein eigenes Wehrpflichtgesetz habe man dann, wenn es drauf ankommt, schließlich „keine Zeit“.
Dass der Verrat an der Jugend nur ein Teil der immer offensichtlicher werdenden Vorbereitung eines großen Krieges ist, machte kurz danach der zweite sozialdemokratische Drecksarbeiter im Kabinett deutlich. Mit einer irrsinnigen Rekordverschuldung will Finanzminister Lars Klingbeil dafür sorgen, dass sich der Rüstungsetat bis zum Jahr 2029 verdreifacht.
So sorgt der eine für das Kanonenfutter, der andere für die Finanzierung der Mordwerkzeuge. Und Merz? Der will daran arbeiten, dass „Deutschland zu seiner Stärke zurückfindet, nach innen wie nach außen“. Dann kann die Drecksarbeit endlich wieder selbst gemacht werden.