Die IG BAU fordert deutliche Lohnerhöhungen für die knapp 500.000 Beschäftigten in der Landwirtschaft. Eine ausgebildete Fachkraft soll künftig 18 Euro pro Stunde verdienen – das sind rund 15 Prozent mehr als der aktuelle Stundenlohn von 15,64 Euro.
Die steigende Inflation, höhere Mietpreise und Energiekosten machten es den Beschäftigten in der Landwirtschaft schwer, über die Runden zu kommen, so Christian Beck, Mitglied im IG BAU-Bundesvorstand und zuständig für die Landwirtschaft.
Neben der finanziellen Belastung hebt Beck die anspruchsvolle Arbeit der Beschäftigten hervor: Dazu gehörten lange Arbeitszeiten, Wochenend- und Feiertagsdienste sowie der Umgang mit moderner Technik und strengen Umweltstandards. „Landwirtschaftliche Arbeit ist systemrelevant – die Menschen sorgen dafür, dass wir täglich frische Lebensmittel auf dem Tisch haben. Das muss ordentlich entlohnt werden”, sagte Beck.
Die Landwirtschaft leide zudem unter Fachkräftemangel. Die lange Ausbildung müsse sich lohnen. Höhere Löhne seien ein wichtiger Anreiz, um Fachkräfte in die Branche zu holen, so Beck.
Die Landwirtschaft unterliegt einem starken Strukturwandel. Laut der Agrarstrukturerhebung von 2023 sind nur noch 45 Prozent der in der Branche Arbeitenden Familienangehörige. 55 Prozent sind Lohnarbeiterinnen und -arbeiter – ein Anstieg von 17 Prozent in den letzten zehn Jahren.