Protest vor der Botschaft Polens in Berlin

Kommunistenverfolgung

Von UZ

Am Montag standen in Dabrowa Górnicza in der Nähe von Kraków vier Genossen der Kommunistischen Partei Polens (KPP) wegen „Verbreitung kommunistischer Propaganda“ vor Gericht. Mitglieder und Freunde der DKP protestierten gegen diesen Versuch der Kriminalisierung gemeinsam mit Genossen der Kommunistischen Parteien aus Chile, Griechenland und der Türkei vor der polnischen Botschaft in Berlin und forderten: „Schluss mit der Verfolgung von Kommunisten in Polen!“ Mitgebrachte DKP-Fahnen trugen das Konterfei Rosa Luxemburgs, der wohl berühmtesten Polin des vergangenen Jahrhunderts.

Ein Gespräch haben die Diplomaten der polnischen Botschaft verweigert. Wahrgenommen wurde der Protest dennoch, aus der Botschaft heraus wurde fleißig fotografiert und gefilmt.

Die Kaczynski-Regierung versucht aktuell die KPP verschwinden zu lassen: Ein Verbot der Partei wird vorbereitet. Den vor Gericht gestellten vier Genossinnen und Genossen wird vorgeworfen, sie würden als Angehörige der KP eine Website betreiben und die Parteizeitung „Brzask“ (Morgenröte) veröffentlichen. Ihnen droht eine mehrjährige Haftstrafe. Die Verteidigung forderte die Staatsanwaltschaft auf, sie solle die Vorwürfe konkretisieren. Dies wurde vor Gericht abgeschmettert.

Der nächste Gerichtstermin ist am 22. Januar. An diesem Tag wird die DKP wieder gegen die Kriminalisierung von Kommunisten in Polen protestieren.

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Kommunistenverfolgung", UZ vom 1. Dezember 2017



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Herz.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]
    Unsere Zeit