Lenin ist in Gefahr

Der Schweriner Lenin ist in Gefahr. Wie zahlreichen Medien zu entnehmen war, haben sich „Bürger“ in einem Offenen Brief an die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns gewandt, um zu verhindern, dass die vom Künstler Jaak Soans geschaffene, 3,50 Meter hohe Plastik des Revolutionsführers in die Denkmalliste aufgenommen wird. Wer einen Blick auf die Unterzeichnerliste wirft, ahnt schnell: Bei vielen „Bürgern“ handelt es sich um hauptberufliche Antikommunisten. Neben Sozialismus-feindlichen Vereinsmeiern (zum Beispiel „Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft e. V.“) findet sich dort auch der „Historiker“ Ilko-Sascha Kowalczuk. Der Brief lobt das Schleifen von Lenin-Denkmälern durch faschistische Kräfte in der Ukraine und fordert, die Statue „mit Pflanzen überwuchern zu lassen“ oder sie zu versetzen. Im Dezember soll der Stadtrat entscheiden, ob er eine Aufnahme unterstützt. Vielleicht erfahren wir bis dahin ja noch, was echte Schweriner Bürger über die radikale Geschichtsverdrehung der besorgten Briefschreiber denken.

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Lenin ist in Gefahr", UZ vom 7. November 2025



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Stern.



    Spenden für DKP
    Unsere Zeit