Die Fahrerinnen und Fahrer des Essenlieferdienstes Lieferando in Hannover haben am 2. Oktober 24 Stunden lang gestreikt. Es war bereits der zweite 24-stündige Streik an diesem Standort.
Lieferando will in Hannover den Lieferbetrieb komplett einstellen und rund 200 Beschäftigte entlassen. Bundesweit sind es mehr als 2.000 Stellen, die das Unternehmen streichen will. Lieferando setzt stattdessen auf Subunternehmen. Dort aber drohe eine Bezahlung nach Aufträgen, kritisiert die NGG. Die Gewerkschaft befürchtet, dass der Mindestlohn unterlaufen und die Arbeitssicherheitsstandards vernachlässigt werden könnten.
Die Beschäftigten zeigten mit ihrem zweiten 24-Stunden-Streik, dass sie nicht bereit sind, den massiven Stellenabbau und die Abwälzung von Risiken einfach hinzunehmen. „Wir fordern einen Sozialtarifvertrag, der echte Sicherheit schafft und auch die Beschäftigten in Subunternehmen schützt“, so Michael Belamon, Gewerkschaftssekretär der NGG-Region Hannover.
Die NGG fordert einen Sozialtarifvertrag, weil er für alle Riderinnen und Rider rechtlich einklagbar wäre, für verbindliche Ansprüche sorgen und sicherstellen würde, dass Abfindungen, Qualifizierungsangebote oder Transferregelungen nicht unter dem Mindestmaß bleiben. Ein Interessenausgleich und ein Sozialplan nützen nur den Betroffenen an den Standorten, an denen es einen Betriebsrat gibt.