Wie groß der Niedriglohnsektor in Deutschland ist, zeigen aktuelle Zahlen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Demnach werden rund 13 Prozent der Neueinstellungen in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung unterhalb von 13,90 Euro vorgenommen. Das zeigt eine am Dienstag veröffentlichte IAB-Studie.
Noch häufiger liegen Neueinstellungen in sozialversicherungspflichtige Teilzeitbeschäftigung unter dem geplanten Mindestlohn (16,7 Prozent). Bei Neueinstellungen in Vollzeitzeitbeschäftigung sind es 11,9 Prozent. Regional betrachtet liegt der Anteil in Ostdeutschland mit 14,7 Prozent über dem Durchschnitt, während er in Westdeutschland mit 12,6 Prozent leicht darunter liegt. Die Mindestlohnerhöhung greift insbesondere bei Minijobbern, von denen laut IAB etwa 39 Prozent profitieren.
Bei den sozialversicherungspflichtigen Neueinstellungen sind insbesondere die Land- und Forstwirtschaft sowie das Gastgewerbe von der Mindestlohnerhöhung betroffen. Hier erhalten zum 31. Dezember 2025 mit 53,2 Prozent etwas mehr als die Hälfte der neu eingestellten sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten einen Stundenlohn unter 13,90 Euro. Auch die Wirtschaftszweige „Gastgewerbe“ und „Energieversorgung“ weisen mit 35,3 Prozent beziehungsweise 24,1 Prozent einen überdurchschnittlich hohen Anteil auf.