Ein Jahr nach der ersten erfolgreichen Demonstration rief die Initiative „Marxloher Nachbarn“ am vergangenen Samstag zu einer Demonstration unter dem Motto „Hausräumungen stoppen“ im Duisburger Stadtteil Marxloh auf. Anlass für den erneuten Protest war die hohe Zahl an unangekündigten Zwangsräumungen in den vergangenen Monaten. Mehr als 150 Menschen – vor allem direkt Betroffene – gingen gegen die rassistische Räumungspolitik auf die Straße und erzählten am Mikrofon von ihren Räumungen. Um alle mitzunehmen, waren Demonstration und Moderation mehrsprachig gehalten. Und so riefen nicht nur die Teilnehmer, sondern auch Passanten und Anwohner aus den Fenstern ihrer Wohnungen: „Wir bleiben!“ auf Deutsch, Bulgarisch und Rumänisch. Die Route war mit Bannern und Konfetti geschmückt. Die geräumten Häuser wurden mit Schildern gekennzeichnet. Die Veranstalter zeigten sich zufrieden. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sei bewusst, dass die für die Wohnungsräumungen zuständige „Task Force“ nicht durch eine Demonstration abgeschafft werde. Dennoch konnte der gemeinsame Protest dazu beitragen, den Zusammenhalt der Betroffenen gegen rassistische Spaltung zu stärken und den Familien Mut zu machen. Einige Teilnehmer kündigten an, dass sie in der Initiative aktiv werden wollen.
Wir bleiben!

(Foto: Marxloher Nachbarn)
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"Wir bleiben!", UZ vom 12. September 2025
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