Zu jedem Verbrechen bereit

Im Kalten Krieg waren wir nicht so nahe am atomaren Weltkrieg. Die Abschreckung zwischen den Militärblöcken hat weitgehend die Eskalation in einen großen Krieg verhindern können. Politiker mit Vernunft, Verstand gab es unter dem Eindruck des Zweiten Weltkriegs noch. (…)

Der Scholzschen Zeitenwende ging die Zeitenwende 1990 voraus. Die Friedensbewegung West zerfiel, löste sich nach und nach bis auf ihren bewusstesten Teil auf. Haben da nicht etwa große Teile geglaubt, mit Wegfall des Kommunismus sei der ewige Frieden geboren? Es dauerte nicht lange, spätestens mit dem Balkankrieg zeigte sich der Kapitalismus in seinem Raubtierwesen. (…)

Die Spreu hat sich vom Weizen getrennt. Kommunismus ist vorerst Geschichte, die Jahrzehnte beschworene Gefahr ist gebannt, also wozu für Frieden demonstrieren? Das ist wohl der Irrglaube von vielen. Folgerichtig wird uns das alte neue Feindbild vorgeführt. Wer bis heute die Ursachen, Hintergründe, Wurzeln der Kriege noch nicht begriffen hat, wie sie kapitalistische Verhältnisse objektiv hervorbringen, der vermag die wahren Gefahren, wovon sie ausgehen, nicht erkennen. (…)

Es bleibt nichts anderes, als Krieg und Rüstung als Bestandteil des Kapitalismus verständlich zu machen. Nicht als eine moralische, sondern als eine sehr monetäre tödliche Frage zu erklären – profitabel für die Besitzenden, vernichtend für die Ausgebeuteten.

„Zu allem entschlossen“, das darf niemand als Floskel auffassen. Kapital ist bei Strafe des eignen Untergangs und maximalen Profitraten zu jedem Verbrechen bereit.