Zwei Königskinder

Zwischenzeitlich erinnerten Union und Linkspartei auf der parlamentarischen Ebene an die zwei Königskinder, die „beisammen nicht kommen“ konnten. Dabei hatte „Die Linke“ sich stets bemüht. „Wir haben am Tag der Kanzlerwahl mit der CDU in einem Raum gesessen und niemand ist in Flammen aufgegangen“, versuchte Fraktionschefin Heidi Reichinnek in der vergangenen Woche gegenüber dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ das Kriegsbeil zu begraben. Die Gegenliebe hielt nur kurz, seitdem ziert sich die Union und sucht nach Feindbildern. Da gerät der Bundestagsabgeordnete Ferat Kocak ins Visier. Sein Verbrechen: Er hat ein Rap-Video aufgenommen. Sogar von „Revolution“ und „Free Gaza“ soll in dem Song die Rede sein. „Ein weiteres Beispiel für linken Extremismus“, weiß Jens Spahn (CDU). „Die Zusammenarbeit mit so einer Partei ist nicht möglich.“ Auch der CDU-Abgeordnete Christoph Ploß hält die „Linke“ für ein „No-Go!“. Zu Unrecht, findet Parteichefin Ines Schwerdtner. „Wir sehen uns bei der nächsten 2/3-Mehrheit, die ihr braucht.“ Ach, Ines. „Da hört man Glöcklein läuten, da hört man Jammer und Not; hier liegen zwei Königskinder, die sind alle beide tot.“

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"Zwei Königskinder", UZ vom 13. Juni 2025



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