Zu „Schuldig!“, UZ vom 10. Februar

Baerbock spricht Wahres

Manfred Pohlmann, Hamburg

Aus der Sicht eines Satirikers, der ich leider nicht bin, könnten wir die aktuelle politische Situation auch so beschreiben: Zeitenwende? = Dividende! Kriege beenden? = Panzer senden! Na ja, diese leicht abgewandelte Parole der Jungen Liberalen hört sich ein bisschen pubertär an. Aber was ich nun überhaupt nicht verstehe ist, dass ein ehemaliger Bundespräsident als oberster Repräsentant seinen Hut nehmen musste und die Inhaberin des wichtigen Außenamtes nun das gleiche Schicksal teilen soll? Ich habe es beim Köhler schon nicht verstanden, warum jemand, der die Wahrheit sagt über die Rolle der Bundeswehr, entlassen wurde. So verstehe ich auch nicht, dass nun Baerbock beim Sagen der Wahrheit über den Krieg über die Klinge springen soll. Wir sollten froh sein, dass aus den Reihen der Bourgeoisie und ihrer Angestellten überhaupt mal irgendwann ein wahrer Satz aus„plappert“. Es ist schon seltsam, dass in diesem Lande die Wahrheit als Unwahrheit gegeißelt und die Unwahrheit als Wahrheit verkauft wird. Wir sollten ernsthaft überlegen, ob unsere Petition „Baerbock muss weg“ nicht doch heißen sollte: „Wir fordern nicht eine, sondern viele Baerbocks!“

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Baerbock spricht Wahres", UZ vom 17. Februar 2023



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Flagge.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]

    Das könnte Sie auch interessieren

    Unsere Zeit