CBG kritisiert ­Werkschließung

Der Bayer-Konzern hat die Schließung des Standortes Frankfurt angekündigt. Davon betroffen sind etwa 500 Beschäftigte. Am Standort Dormagen will der Konzern 200 von bisher 1.200 Arbeitsplätzen vernichten.

Laut Bayer-Chef Bill Anderson sei dies „ein schwieriger Schritt“. Er sei aber „notwendig, um die globale Wettbewerbsfähigkeit der Division sicherzustellen“.

Die Coordination gegen Bayer-Gefahren (CBG) kritisiert die Entscheidung massiv. Wie immer bei Bayer müssten die Beschäftigten für Management-Fehler büßen.

Anderson führte zur Begründung des Kahlschlags die Ertragseinbrüche bei den Pestiziden wegen der steigenden Konkurrenz aus China und anderen Ländern an. Zudem klagte der Bayer-Chef über „zunehmende regulatorische Beschränkungen“ wie die Aussetzung der Zulassung für Dicamba. Die US-Behörden hatten das Herbizid aus dem Verkehr gezogen, weil es nach dem Ausbringen nicht an Ort und Stelle bleibt, sondern zu Ackerfrüchten hintreibt, die gegen den Stoff gentechnisch nicht gewappnet sind und deshalb eingehen, so die CBG. Millionen Dollar habe der Agro-Riese deshalb schon an Schadenersatz zahlen müssen.

Auch die IG BCE kritisierte das Vorgehen des Konzerns, das seit Anfang 2024 bereits 11.000 Jobs gekostet hat. „Diese Schließungspläne sind eine Zäsur in der 162-jährigen Konzerngeschichte und stehen im Widerspruch zum erklärten Bayer-Bekenntnis zum Heimatstandort Deutschland“, so Francesco Grioli von der IG BCE. Gesamtbetriebsratsvorsitzende Heike Hausfeld sprach von einem „permanenten Ausnahmezustand“ bei Bayer.

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"CBG kritisiert ­Werkschließung", UZ vom 16. Mai 2025



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