UZ-Serie „100 Jahre Sowjetunion“ – Teil 5

Der Kampf gegen die faschistische Aggression

Mit diesem Beitrag setzen wir die Serie „100 Jahre Sowjetunion“ fort. In 14-tägigem Abstand führt uns der Autor durch die sieben Jahrzehnte währende Geschichte des ersten sozialistischen Staates. Heute geht es um die Jahre des Großen Vaterländischen Krieges. Teil 6 folgt in der Ausgabe vom 3. März 2023.

Am 22. Juni 1941 riefen die KPdSU und die Sowjetregierung die Völker der UdSSR auf, die faschistischen Eindringlinge abzuwehren. Es galt die Ehre und die Unabhängigkeit des Landes zu schützen, die faschistischen Regime zu zerschlagen und die vom Faschismus versklavten Völker Europas – darunter auch das deutsche Volk – zu befreien. Diese Kriegsziele der UdSSR bestimmten den Charakter des Krieges.

Der Eintritt der UdSSR in den Krieg gegen die faschistischen Staaten war entscheidend für die Umwandlung des Zweiten Weltkriegs von einem imperialistischen Krieg in einen antifaschistischen Befreiungskrieg. Die internationale militärische und politische Lage hatte sich grundlegend verändert.

Am 29. Juni 1941 fasste das Zentralkomitee der KPdSU einen Beschluss, der dem Sowjetvolk und den Streitkräften konkrete Aufgaben stellte und einen ausführlichen Plan enthielt, der den Sieg gewährleisten sollte. Das Staatliche Verteidigungskomitee wurde geschaffen, das die politische, militärische und wirtschaftliche Führung des Landes sicherte. Josef Stalin proklamierte am 3. Juli in seiner Rundfunkrede den „Vaterländischen Volkskrieg gegen die faschistischen Unterdrücker“, in dem es „um Leben oder Tod des Sowjetstaates“ gehe.

Die militärische Lage blieb monatelang ernst. Der tiefe Einbruch der deutschen Wehrmacht in das Territorium der UdSSR erschwerte die planmäßige Mobilisierung der Menschen und der Materialreserven. In den vom Feind bis zum November 1941 eroberten Gebieten lebten vor Beginn der Aggression Nazideutschlands 40 Prozent der Gesamtbevölkerung der UdSSR und es befanden sich dort 41 Prozent des sowjetischen Bahnstreckennetzes, mehr als die Hälfte der landwirtschaftlichen Produktion zur Sicherung der Ernährung der Bevölkerung sowie zwei Drittel der Kohlevorkommen und der Roheisenproduktion.

Die Partei hat erfolgreich den Volkskampf gegen den faschistischen Aggressor organisiert, aus dem der breite Kampf der Partisanen entwickelt wurde. Die Faschisten konnten einen der Hauptpunkte ihres Plans nicht verwirklichen – ihre Hoffnungen auf den moralischen Zusammenbruch des Sowjetvolkes und seiner Armee scheiterten.

Ende November 1941 begann das sowjetische Oberkommando die Gegenoffensive bei Moskau vorzubereiten. In den Kämpfen bei Moskau ist die deutsche „Blitzkriegstrategie“ endgültig zu Grabe getragen worden. Der Mythos von der „Unbesiegbarkeit“ der faschistischen Truppen wurde zerrissen, was nicht ohne Wirkung auf die militärischen Strategen der USA und Britanniens blieb.

Zur gleichen Zeit bemühte sich die sowjetische Außenpolitik, die Isolierung der UdSSR zu überwinden und eine internationale antifaschistische Koalition zu schaffen. Die Erfolge der Roten Armee in der Winterschlacht 1941/42 schufen günstige Umstände für die Eröffnung einer zweiten Front in Europa, die aber von angloamerikanischer Seite immer wieder verschoben wurde. Dahinter stand die Hoffnung Londons und Washingtons, die UdSSR werde im Krieg gegen Nazideutschland ausbluten.

Die Stalingrader Schlacht war der Wendepunkt des Zweiten Weltkriegs. Sowjetische Verbände verteidigten die Stadt zunächst unter schwersten Bedingungen, bevor die Rote Armee am 19. November 1942 ihre Gegenoffensive begann. Nach der darauf folgenden Kapitulation der deutschen 6. Armee und der Schlacht im Kursker Bogen (Juli 1943) ging die strategische Initiative endgültig an die Rote Armee über, die auf breiter Front eine allgemeine Offensive von Leningrad bis zum Asowschen Meer entfaltete.

Die UdSSR begann schon früh den Kampf für eine demokratische Nachkriegsordnung. Das erste Treffen der Staatsoberhäupter der UdSSR, der USA und Britanniens fand in Teheran (28. November bis 1. Dezember 1943) statt. Ihm folgte die Konferenz von Jalta auf der Krim (Februar 1945) und – nach der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands – die Potsdamer Konferenz (17. Juli bis 2. August 1945).

Der militärische Sieg über das faschistische Deutschland im Großen Vaterländischen Krieg sowie die Beharrlichkeit und Zielstrebigkeit des politischen Kampfes der UdSSR für eine friedliche und demokratische Zukunft der Völker bleiben Ruhmesblätter in der Geschichte des ersten sozialistischen Staates.

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"Der Kampf gegen die faschistische Aggression", UZ vom 17. Februar 2023



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