Zu „Zum Abschuss freigegeben“, UZ vom 8. November

Eindeutig abgrenzen

Tobias Kriele, Mainz

Die UZ vom 8. November titelt: „Zum Abschuss freigegeben“ und spricht im Untertitel von der Bundestagsresolution gegen „Antisemitismus“ – in Anführungsstrichen. Natürlich ist es richtig, die Intention der Resolution offenzulegen, in der Antisemitismus falsch definiert und für reaktionäre Ziele missbraucht wird. Indem man aber als Reaktion darauf den „Antisemitismus“ in Anführung setzt, erweckt man den Eindruck, seine Bedeutung herunterspielen zu wollen. Seit Marx und Engels haben die Kommunisten den Antisemitismus nicht verharmlost, sondern ihn bekämpft.

Wir sind gut beraten, nicht in die Schwarz-Weiß-Falle der Bundestagsresolution zu tappen. Unsere Aufgabe ist es doch, die Menschenrechte in Palästina zu verteidigen, die Politik der israelischen Regierung anzuprangern und uns dabei zugleich eindeutig von antisemitischer Hetze abzugrenzen. Die Ausgabe der UZ am Tag vor dem Jahrestag der Reichspogromnacht sollte in dieser Sache unmissverständlich sein.

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Eindeutig abgrenzen", UZ vom 22. November 2024



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Auto.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]

    Das könnte Sie auch interessieren

    Unsere Zeit