Am Morgen des 10. Juni blockierten mehr als 30 Musikerinnen und Musiker der Gruppe „Lebenslaute“ über eine Stunde lang die Hauptzufahrt des US-Militärstützpunktes in Mainz-Kastel. Sie machten die „Kastel Storage Station“ in der Ludwig-Wolker-Straße dicht und gaben ein Konzert mit Friedensliedern. Danach wurde die Blockade freiwillig beendet.
Eine Brass-Band der Gruppe spielte vor einer Nebenzufahrt. Der „Wiebadener Kurier“ berichtete am 11. Juni: „Mehr als eine Stunde lang ging nichts mehr auf der Straße. Der Linienbus der U.S. Army Garrison drehte vor dem Tor ab, Beschäftigte standen im Stau. Am Portal erklangen Geige und Cello. Zwischen 30 und 40 Friedensaktive spitzten die Lippen zum Gesang. Sinn der Aktion waren der Widerspruch gegen das Stationieren von Hyperschall-Raketen und die Forderung nach Abrüstungsverhandlungen.“
Im Anschluss an die Blockade organisierte das Wiesbadener Bündnis gegen Raketenstationierung ein Konzert mit den „Lebenslauten“ auf dem Paulusplatz. Der Protest richtet sich gegen ein dort schon seit 2021 stationiertes Raketenbefehkskommando für weitreichende US-Angriffsraketen, die ab 2026 in Deutschland stationiert werden sollen. Zugleich richtete sich der spontane Protest gegen die gerade begonnene Jubelfeier für das 250-jährige Bestehen der US-Army.