Zu „Mutiger Anwalt“, UZ vom 27. Januar

Erinnerung an Albert Krohn

Gerd-Rolf Rosenberger, Bremen-Blumenthal

Dreimal besuchte uns Heinrich Hannover in Bremen-Nord und referierte über seine Bücher, darunter „Die Republik vor Gericht“. Er vergaß nicht, auch seine Kindergeschichten vorzutragen, die bei den Schülerinnen und Schülern sehr gut ankamen. Bei seinen Auftritten in Bremen-Nord hob er immer einen Namen hervor: Albert Krohn, Kämpfer der revolutionären Arbeiterbewegung. An der Novemberrevolution 1918 beteiligt, war er auch bei den Märzaufständen 1919 in Berlin-Lichtenberg und Moabit dabei. Im März 1919 wurde ein Schießbefehl erlassen, den Noske mit Billigung von Ebert konsequent durchsetzte. Albert Krohn wurde verhaftet, insgesamt zu 29 Monaten Zuchthaus und Festungshaft in Dresden verurteilt. Als den Nazifaschisten 1933 die Macht übertragen wurde, war Albert Krohn in Bremen Fraktionsvorsitzender der KPD. Die Nazis sperrten ihn viele Monate ins Zuchthaus. Er überlebte, war Mitglied der ersten Bremischen Bürgerschaft nach dem Zweiten Weltkrieg, danach hauptamtlicher Parteiarbeiter und auch bei der VVN-BdA aktiv. Als die KPD 1956 das vierte Mal verboten wurde, Hausdurchsuchungen durchgeführt und das Volkshaus der KPD in Gröpelingen enteignet wurde, weinte Albert Krohn bitterlich. So berichtete Heinrich Hannover über das mutige Leben von Albert Krohn.

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"Erinnerung an Albert Krohn", UZ vom 10. Februar 2023



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