Über 99 Prozent aller Tageszeitungen in Deutschland sind in der Hand eines halben Dutzends Verlagsmonopole. Wie nicht anders zu erwarten, wenn das Profitsystem herrscht, sind Rationalisierungen die Folge. Das bleibt nicht ohne Auswirkung auf den Inhalt der Zeitung: Für Recherche und Durchdringung eines Themas ist keine Zeit. Doch auch in der Lücke wohnt die Unwahrheit, denn all dies vollzieht sich unsichtbar für die Leserschaft. Ganz im Gegensatz dazu hat Tim Laumann in der UZ vom 5. November das Kunststück vollbracht, „über die Kampfbedingungen des Logistikproletariats“ auf engem Raum einen Beitrag zu verfassen, aus dem Recherche und Durchdringung des Themas deutlich atmen. Seine Darstellung der sich verändernden Arbeitsbedingungen liest sich überaus informativ und kompetent. Einen Wunsch hätte ich: Ist es möglich, über die Produktivkraftentwicklung noch etwas Vertiefendes zu lesen zu bekommen?