Manipulationsversuche

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) ruft die Verantwortlichen in den Medienunternehmen zu einem Ausbau der Bildredaktionen auf. Keine schlechte Idee, aber mit einer äußerst schlechten Begründung. Anlass für den DJV sind Berichte über Manipulationsversuche mit professionell erstellten Pressefotos. Aktuell betreffe das veröffentlichte Fotos von stark abgemagerten Kindern, deren Zustand nicht immer auf die Hungersnot in Gaza zurückzuführen sei. Der DJV-Vorsitzende Mika Beuster bemängelt, dass „Kriegsparteien aller Seiten“ die Macht von Bildern nutzen, um die öffentliche Meinung zu steuern. Bildredaktion aber heiße auch „Fact-Checking“; manipulierte Bilder schadeten der Glaubwürdigkeit der Medien „extrem“. Die Sorgen muss man haben angesichts des fortgesetzten Genozids in Gaza. So blieb es Florian Warweg von der „NachDenkSeiten“ überlassen, auf der Bundespressekonferenz nach den durch die IDF in Gaza ermordeten Journalisten zu fragen. Bis zum 25. Juni waren es 225. Ebenso fragte Warweg Außenminister Wadephul, ob der bei seinem Besuch in Israel die Medienblockade zur Sprache bringen wolle, die verhindert, dass internationale Journalisten aus Gaza berichten. Das wäre vielleicht auch mal ein Thema für den Deutschen Journalisten-Verband.

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"Manipulationsversuche", UZ vom 8. August 2025



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