Unangenehme Werbekampagnen gehören zum Kapitalismus – gerade in der Weihnachtszeit. Da versuchen sich selbst die Hersteller von klebrigem Zuckerwasser den Anschein zu geben, zum Fest und der davorliegenden Zeit zu gehören. Nach hartnäckigen Gerüchten liegt es sogar an Coca-Cola, dass der Weihnachtsmann im roten Mantel daherkommt. Um sich einen festen Platz in den Einkaufswagen der Bevölkerung zu sichern, touren seit Jahren schrill glitzernde „Christmas-Trucks“ von Coca-Cola durch die Lande – wer schön weihnachtlich glitzert, verkauft auch viel.
In Britannien wird die Tour in diesem Jahr begleitet – von einem ebenfalls leuchtenden Lieferwagen, der die Menschen auffordert, Coca-Cola zu boykottieren. Denn die Zuckerbrause wird in den von Israel besetzten palästinensischen Gebieten abgefüllt. Die Palestine Solidarity Campaign (PSC) erklärte, der Van solle die Rolle des Unternehmens bei der Unterstützung von Israels Landraub, militärischer Besatzung und Apartheid gegenüber den Palästinensern aufdecken.
Der exklusive Franchisenehmer von Coca-Cola in Israel, die Central Bottling Company, betreibt ein regionales Vertriebszentrum und Kühlanlagen im Industriegebiet von Atarot, einer illegalen israelischen Siedlung im besetzten Ostjerusalem. „Hinter den festlichen Lichtern und der teuren Werbung verbirgt sich die sehr reale Beteiligung des Unternehmens an Israels Landraub und militärischer Besetzung“, so PSC-Direktor Ben Jamal über Coca-Cola und dessen Weihnachtstour. Die Aktion ist Teil der „Don’t Buy Apartheid”-Kampagne der PSC und wurde durch Proteste und eine Plakatkampagne in der Londoner U-Bahn begleitet.









