Lucas Zeise beschreibt die neuen italienischen Regierungsparteien als „populistisch“. Mir ist nicht bekannt, welche Funktion dieser Terminus im marxistischen Gebrauch erfüllt. Bisher kannte ich ihn nur als Kampfwort eines gewissen Teils der Bourgeoisie einerseits gegen fortschrittliche Bewegungen („Linkspopulismus“), andrerseits gegen rechte Konkurrenten („Rechtspopulismus“). Der Begriff impliziert die Verunglimpfung linker Bewegungen und zeitgleich die Verharmlosung völkisch-nationalistischer oder gar faschistischer Positionen. Meiner Ansicht nach sollten wir ihn tunlichst vermeiden.
Betr.:
„Mattarellas taktischer Fehler“, UZ vom 8. Juni
„Populismus“ vermeiden
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