Zu „Stahlkampf ist Zukunft“, UZ vom 25. Juli

Was schlagt ihr vor?

Detlef Jentsch, Duisburg

Wie bewertet die UZ den Sanierungstarifvertrag bei ThyssenKrupp Steel Europe (TKSE) und welchen Vorschlag macht sie den Kollegen? Sollen sie den Sanierungstarifvertrag ablehnen oder annehmen? Die Abstimmung geht noch bis September. Meine Haltung ist: Dieser Sanierungstarifvertrag muss abgelehnt werden!

Was mich in der Berichterstattung der UZ irritiert ist, dass ihr in einer Meldung unkommentiert die Aussage stehen lasst, es „… werde ein sozialverträglicher Stellenabbau für die bis zu 4.500 Beschäftigten erfolgen“. Wann hat es jemals einen sozialverträglichen Arbeitsplatzabbau gegeben? Die Leidtragenden waren und sind die Jugend, die Kommunen der jeweiligen Städte und die Sozialkassen, die regelrecht geplündert werden. Was geschieht eigentlich mit den 6.500 Kollegen, die ausgegliedert werden? Als Herzstück wird die „Altersbrücke“ benannt, die es Kollegen ermöglicht, frühzeitig in Rente zu gehen. Herzlichen Glückwunsch, TKSE bedient sich an unserer Arbeitslosenversicherung und für viele Kollegen, die früher in Rente gehen, ist das der direkte Weg in die Altersarmut.

Mich ärgert, auch wenn nicht so offen, dass ihr im Artikel „Stahlkampf ist Zukunft“ die Kollegen dafür verantwortlich macht, dass nicht wie früher gekämpft wird. (…) Es darf nicht ignoriert werden, dass sich bei den Arbeitern Bewusstsein entwickelt. Das zeigen die vielen selbstständigen Aktionen der Kollegen, ob es die über Stunden blockierten Tore, die organisierte Unruhe in den Betrieben, die eigenständigen Demonstrationen et cetera waren. (…) Selbst wenn der Vertrag angenommen wird, ist noch nicht alles entschieden. Es kommt der Tag, wo die Pläne konkret werden und klar wird, welche Anlage stillgelegt, welche Abteilung ausgegliedert und welche Schweinereien der TKSE-Vorstand noch so vorhat. Wir werden gewerkschaftliche Kämpfe und Streiks brauchen und einen selbstständig organisierte Streik, bis die Vorstandspläne vom Tisch sind. Fangen wir schon mit der nächsten Tarifrunde an, indem wir unsere Forderungen durchsetzen.

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"Was schlagt ihr vor?", UZ vom 15. August 2025



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