Zum Leserbrief „Unsere Analyse“ und „Nicht alles in einen Topf werfen“, UZ vom 7. und 14. Juli

Wer ist das Problem?

Roland Winkler, Aue

Begriffe und Interessen geraten durcheinander, werden auch bewusst benutzt zur Desorientierung und Diffamierung. Das Ergebnis sind feindselige und ablenkende Debatten, die längere Zeit schon mit und auch aus der VVN-BdA geführt werden. Wem nützt es? Wer hat ein Interesse daran, Unklarheit in der Friedensfrage, zu Antifaschismus oder Antisemitismus zu verbreiten? Wer hat ein Interesse daran, die Friedensbewegung zu spalten und zu diffamieren?

In der Faschismusfrage haben wir uns mit den Nazis und Faschisten auseinanderzusetzen. In der Frage von Krieg und Frieden haben wir uns wohl zuerst mit den bürgerlichen Parteien des Bundestages, aber auch mit Gewerkschaften und Linken auseinanderzusetzen, die uns glauben machen wollen, mit Krieg könne man Frieden schaffen. Sie beschreiten den gefährlichen Weg in den dritten Weltkrieg offenen Auges und machen keinen Hehl daraus, Russland besiegen zu wollen. Alle können wissen, wer sich nach 1990 still und leise aus der Friedensbewegung verabschiedet hat. Kriege gab es seither mehr als genug und die Friedensbewegung wurde schwach und schwächer, mit dem einem Funken 2003 gegen den Irak-Krieg – wegen der „zögerlichen“ SPD- Position. Ist es aus der Luft gegriffen, dass der Wegfall der Sowjetunion, des Warschauer Vertrages, des Sozialismus einem Teil der Friedensbewegten von einst schon der Weltfrieden war? Dass sie die NATO nicht als Bedrohung wahrnehmen?

Was ist also unser größtes Problem der Friedensbewegung? Sind es wirklich die Faschisten oder Nazis, die uns unterwandern wollen? Oder sind es die Parteien von Schwarz bis Rot, die in Dummheit, Ahnungslosigkeit oder auch mit geschichtlicher Berechnung Faschisten als Friedensengel auftreten lassen und ihnen nichts zu entgegnen haben bei ihrer sogar richtigen Kritik am Krieg in der Ukraine?

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"Wer ist das Problem?", UZ vom 4. August 2023



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