Zu „Appell an das Gewissen“, UZ vom 15. April

Wir kannten sie als Brüdervölker

Roland Winkler, Aue

Wenn Faschismus und Russenhass aufleben, dann ist es mehr denn je Pflicht, der Befreiungstat zu gedenken. Wo die Geister aus der Flasche gelassen werden, aus den Löchern kriechen, die ihre Kriegs- und Eroberungsträume gen Osten, ihren Russenhass ausleben und sich ihren Zielen nahe sehen, müssen wir die Stimme erheben, müssen wir der Befreiungstat gedenken. Ob Sowjetunion oder Russland, es ändert nichts an der historischen Tat der Befreiung vom Faschismus. Das russische Volk, die Völker der Sowjetunion, das Volk der Ukraine – sie haben sich mit ihren Millionen Opfern, ihren Heldentaten und ihrem Kampf gegen den Faschismus für immer in die Geschichte eingebrannt.

Wir kannten sie noch als Brudervölker. Warum sind sie es heute nicht mehr? Wer hat sie in wessem Inte­resse zu Feinden gemacht und auf die Schlachtfelder getrieben? Die Völker sind sich nicht Feind. Sie werden zu Feinden gemacht im Interesse der Herrschenden. Zwei Weltkriege haben das Geheimnis der Kriege gelüftet, die Profiteure und Aggressoren nackt und bloß gezeigt. Der Krieg erwächst aus dem Kapitalismus, aus den Bewegungsgesetzen dieser Gesellschaft, wie uns heute die grauenvolle Realität zeigt.

Der bisherige Sozialismus hat den Beweis erbracht, dass Frieden Staatspolitik sein kann, dass er Frieden als Wert garantieren und schützen kann. Mit meiner Generation schätze ich mich glücklich, vier Jahrzehnte in der DDR, in einem Friedensstaat gelebt zu haben. Was uns Sozialismus, DDR, Sowjetunion als Wert gewesen sind, sollte in diesen Tagen noch vielen zu Bewusstsein kommen. Weil dem so ist und weil wir uns Geschichte von niemandem nehmen lassen müssen, deshalb ist die Befreiung vom Faschismus ein ewiger und bleibender Wert, eine historische Leistung der Roten Armee.

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"Wir kannten sie als Brüdervölker", UZ vom 22. April 2022



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