Betr.: „Fünf nach zwölf“, UZ vom 20. September

Wirksamer Umweltschutz

Von Max Radmann, Frankfurt a. M.

Herzlichen Dank an Manfred Sohn für diese messerscharf-treffende Analyse der aktuellen Klimadebatte beziehungsweise was ihr Not tut.

Besonders hervorzuheben ist, – und das hat sich anlässlich der Beschlüsse im sogenannten „Klimapaket“ wieder eindrucksvoll respektive erschreckend gezeigt – dass wieder einmal diejenigen im Rahmen dessen, was Manfred Sohn treffend als „gesellschaftliche Konsumption“ bezeichnet, die Zeche zahlen sollen, die das immer schon getan haben. Dass die „Maßnahmen“ auch dazu dienen, den Herrschenden eine Gewissensberuhigung zu verschaffen, da sie ja ihr umweltfreundliches Dasein in ökologisch einwandfreien Stadtrandvillen zu fristen pflegen und für die Fortbewegung mit ihren SUV-Stadtpanzern ausreichend Steuern zu zahlen bereit sind, braucht eigentlich nicht extra ergänzt zu werden. Individueller Umweltschutz für diejenigen, die es sich leisten können. Wie viele dieser Damen- und Herrschaften ihr Kreuzchen wohl mittlerweile brav und trendig bei der modernen öko-neoliberalen Hipster-Partei der Grünen machen?

Bleibt zu hoffen, dass die wahren Idealisten unter den Klimaaktivisten sich nicht der Augenwischerei beziehungsweise dem ihnen durch die Herrschenden in die Augen gestreuten Sand hingeben, sondern in großer Zahl möglichst noch vor zwölf erkennen: Einen wirksamen Umweltschutz kann es im Kapitalismus nicht geben!

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"Wirksamer Umweltschutz", UZ vom 4. Oktober 2019



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