Bundesweit Proteste gegen Atomwaffen

Wir dokumentieren an dieser Stelle die gemeinsame Pressemitteilung von DFG-VK, IPPNW und ICAN Deutschland.

In über einem dutzend Städten haben Friedensaktivistinnen und -aktivisten gegen die Kündigung des INF-Abrüstungsvertrags und für eine atomwaffenfreie Welt protestiert.

Vor zahlreichen diplomatischen Vertretungen der USA und Russlands
haben Friedensaktive am Samstag gegen ein neues atomares Wettrüsten
demonstriert. In insgesamt 16 deutschen Städten gab es Proteste
gegen die Kündigung des INF-Abrüstungsvertrags, häufig vor den
Konsulaten der beiden größten Atommächte. Organisiert wurde der
Aktionstag von der „Deutsche Friedensgesellschaft“ (DFG-VK), den
„Internationalen Ärzten zur Verhütung des Atomkrieges“ (IPPNW),
der „Internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen“
(ICAN) sowie der Kampagne „Büchel ist überall –
atomwaffenfrei.jetzt!“.

Vor genau 31 Jahren trat der INF-Vertrag in Kraft, der den USA und
Russland den Besitz atomarer Mittelstreckenwaffen verbietet. Im
Februar hat US-Präsident Donald Trump den Vertrag gekündigt –
anschließend ist auch Russlands Präsident Wladimir Putin aus dem
Vertrag ausgestiegen. Dagegen wurde nun in zahlreichen deutschen
Städten demonstriert: In München beteiligten sich rund 250 Leute an
einer Menschenkette zwischen dem US-Konsulat und dem russischen
Konsulat. In Düsseldorf nahmen knapp 75 Menschen an einer
Demonstration vom dortigen US-Konsulat in die Innenstadt teil. In
Hamburg wurden unzählige Unterschriften für den Beitritt
Deutschlands zum UN-Atomwaffenverbot gesammelt. In Berlin gab es eine
Fotoaktion vor dem Brandenburger-Tor. Weitere Aktionen gab es in
Aachen, Bonn, Enschede (NL), Gronau, Flensburg, Frankfurt am Main,
Fürth, Hannover, Heidelberg, Kassel, Leipzig, Weimar und Würzburg.

„Wir freuen uns sehr über die große Beteiligung an dem
Aktionstag zu diesem wichtigen Thema“, sagt Michael Schulze von
Glaßer, Geschäftsführer der DFG-VK. „Es ist wichtig, die Politik
jetzt zu einem Nachfolgevertrag zu bewegen, bevor ein neues
Wettrüsten Fahrt aufnimmt“, so der 32-Jährige Friedensaktivist.
„Die Bundesregierung muss sich endlich ernsthaft für atomare
Abrüstung einsetzen. Dazu gehört der Beitritt zum
UN-Atomwaffenverbot und der Abzug der US-Atomwaffen, die immer noch
in Deutschland gelagert werden.“

In den kommenden Monaten sind weitere Aktionen geplant: Anfang
Juli wird es im rheinland-pfälzischen Büchel Proteste geben, wo die
letzten 20 US-Atomwaffen auf deutschem Boden lagern. Im August wird
der Opfer der Atombombenangriffe auf die japanischen Städte
Hiroshima und Nagasaki gedacht.



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