Zu Leserbrief „Superreiche in China“, UZ vom 19. Juni

Coaching-Anweisung

Kurt Wirth, Kempten

Der Leserbrief von Dr. Werner Klisch in der UZ vom 19.6. spricht mir aus der Seele. Darüber hinaus muss man wohl die chinesische Realität gut kennen, um mit dem Text sprachlich und inhaltlich etwas anfangen zu können. Ich lese das eher als eine Coaching-Anweisung für die Funktionäre der Kommunistischen Partei denn als Information für Unbedarfte über die Verhältnisse im Land. Wie soll die Armut gesenkt werden, wenn man soundsoviele mehr Funktionäre in die kritischen Gegenden schickt? Irgendwie fehlt mir da eine Information dazwischen. Oder wieso sinkt die Armut, wenn man an anderem Ort Neubauten für besseres Wohnen errichtet und die Menschen dorthin umsiedelt? Da muss es dort doch auch Arbeit geben, und warum gibt es da, wo sich die Menschen im Augenblick befinden, keine? (…)

Zweifellos ist die Armut in China seit 40 Jahren drastisch gesunken. Man kann sich aber des Eindrucks nicht erwehren, dass es ein Erfolg „kapitalistischen Wirtschaftens“ unter den Augen der Partei ist und nicht einer des Sozialismus.

Was hat die UZ bewogen, dem Artikel bedeutenden Raum zu geben? Die Broschüre des isw-München über dessen Konferenz im vergangenen Oktober mit drei chinesischen Referenten hat mir da sehr viel weiter geholfen.



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