Fasia Jansen war eine wichtige Stimme der westdeutschen Friedensbewegung. Sie sang vor 30.000 Menschen in Ost-Berlin, begeisterte beim ersten Festival auf der Burg Waldeck und spielte gemeinsam mit Joan Baez auf großer Bühne. Sie war bei den Ostermärschen und vor den Werkstoren von Krupp, Hoesch oder Thyssen zur Unterstützung der Streikenden ebenso wie bei der Weltfrauenkonferenz der UNO in Nairobi. Die 1929 geborene uneheliche Tochter eines Hamburger Dienstmädchens und eines afrikanischen Generalkonsuls wuchs im Arbeiterviertel Rothenburgsort auf und überlebte als Afrodeutsche den Faschismus. Rassismus und Ausgrenzung hat sie am eigenen Leib erfahren, aber auch die Solidarität unter Arbeiterfrauen und ihren Familien. Ihr Name steht beispielhaft für die Verbindung von sozialem Engagement und künstlerischer Tätigkeit.
In diesem Jahr veranstaltet die Fasia-Jansen-Gesellschaft anlässlich des Geburtstages der Liedermacherin am 6. Juni in Oberhausen, ihrer Wahlheimat, das erste Fasia-Jansen-Festival. Künftig soll es einmal im Jahr stattfinden. Behandelt werden Themen wie Rassismus, Feminismus, gleicher Lohn für gleiche Arbeit, Armut, Krieg und Frieden – Themen, die schon für Fasia Jansen wichtig waren und heute noch immer von Bedeutung sind. Ab 2026 soll es einen Nachwuchspreis für junge Talente geben. Die Idee zu dem Festival stammt von dem Bremer Musiker Michael Zachcial, der selbst aus dem Ruhrgebiet stammt und das Festival kuratiert. Bis 2029 – zu Fasia Jansens 100. Geburtstag – soll das Festival von Jahr zu Jahr wachsen. Das Programm startet am 3. Juni um 18 Uhr in Oberhausen in der Fabrik K14 mit einer Ehrung von Fasia Jansen in der Reihe „FrauenOrte NRW“. Es folgen bis zum 8. Juni Filmvorführungen, Workshops, Lesungen und Konzerte. Zu den Höhepunkten gehört sicherlich ein Konzert der „Grenzgänger“ am 6. Juni, 19.30 Uhr, in der Fabrik K14: „Wessen Welt ist die Welt? Vom ‚Armen Konrad‘ bis zu den Liedern von Fasia Jansen – 500 Jahre Kampf um Menschenrechte“.
Das komplette Programm gibt es hier.