Gedenken an Theodor Neubauer

Die DKP Hildburghausen gedachte am vergangenen Wochenende Theodor Neubauers (1890 – 1945). Der KPD-Reichstagsabgeordnete war am 14. Juli 1944 verhaftet und am 8. Januar 1945 in Berlin vom Volksgerichtshof wegen „Vorbereitung zum Hochverrat und Feindbegünstigung“ zum Tode verurteilt worden. Am 5. Februar 1945 wurde Neubauer schließlich im Zuchthaus Brandenburg-Görden enthauptet.

Der Gymnasiallehrer Neubauer beteiligte sich 1920 als einziger Lehrer seiner Schule am Generalstreik gegen den Kapp-Putsch, woraufhin er entlassen wurde. Ende 1920 ging er mit dem linken USPD-Flügel zur KPD und war 1923 Staatsrat in Thüringens kurzlebiger SPD-KPD-Landesregierung. Nach dem Einmarsch der Reichswehr musste er nach Düsseldorf fliehen. Ab Dezember 1924 saß Neubauer für die KPD bis zur Machtübergabe an die Nazis im Reichstag.

Am 7. Februar 1933 nahm Neubauer an der vom ZK einberufenen Tagung der Politischen Sekretäre, ZK-Instrukteure und Abteilungsleiter der KPD im Sporthaus Ziegenhals bei Berlin teil. Ab März 1933 befand er sich in den Untergrund, bis er am 3. August verhaftet wurde. Trotz schwerer Folter unterstützte Neubauer beim Reichstagsbrandprozess als Zeuge die Aussagen des Angeklagten Georgi Dimitroff. Nach seiner Haftentlassung im September 1939 zog Neubauer nach Thüringen und baute dort ab 1941 ein kommunistisches Widerstandsnetz auf (Neubauer-Poser-Gruppe). Im Herbst 1943 nahm seine Gruppe Kontakt zu anderen kommunistischen Gruppen auf, vor allem zur Leipziger Gruppe um Georg Schumann sowie zur Berliner Gruppe um Anton Saefkow.

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"Gedenken an Theodor Neubauer", UZ vom 11. Februar 2022



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