Zu „Blumen für Stukenbrock“ (UZ vom 8. September) und „Gedenken heißt kämpfen“ (UZ vom 15. September)

NATO-Narrativ ­widersprechen

Steffen Friedrich und Anke Wittkopp, Hannover

Wir haben die einst von der DKP mit ins Leben gerufene Gedenkveranstaltung „Blumen für Stukenbrock“ besucht und mussten mit Bedauern feststellen, dass diese nun unter dem US/NATO-Narrativ „Völkerrechtswidriger Angriffskrieg Russlands“ läuft (siehe www.blumen-fuerstukenbrock.eu). Ein starkes Stück an diesem geschichtsträchtigen Ort und ein starkes Stück, dass das unter den Fahnen der SDAJ und der DKP kommentarlos mitgetragen wird – trotz aller gegenteiligen Hinweise, die man heute zur Einschätzung der Lage heranziehen kann und muss.

Wir fragen uns, warum es nicht möglich war, dem NATO-Narrativ zu widersprechen, der geschichtsvergessenen antirussischen Hetze entgegenzutreten sowie die Forderung nach Frieden und Zusammenarbeit mit Russland auf dem Platz sichtbar zu machen.

Wir halten es für ausgesprochen empörend, dass stattdessen an diesem Ort, wo 65.000 tote sowjetische Soldaten liegen, die sich gegen den deutschen Faschismus stellten, der NATO-Version sogar so weit gefolgt wird, dass ein Redebeitrag des russischen Konsuls aus Bonn nicht mehr eingeplant wird.

Wer in dieser Weise „gedenkt“, „kämpft“ nicht gegen die Ursachen des Krieges, sondern unterstützt gewollt oder ungewollt die verlogene Phrase vom „völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieg“ und somit das zentrale Propagandainstrument der imperialistischen Kriegstreiber zur Rechtfertigung von Aufrüstung und Kriegskrediten. Dementsprechend wäre es unserer Meinung nach die Aufgabe von DKP und SDAJ gewesen, öffentlich zu fordern: Keine Unterstützung des NATO-hörigen, faschistischen Regimes in Kiew, weder militärisch, noch wirtschaftlich, noch politisch!

Dann hätte das Motto „Gedenken heißt kämpfen“ einen konkreten und politisch wirksamen Inhalt bekommen.

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"NATO-Narrativ ­widersprechen", UZ vom 22. September 2023



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